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Drei palästinensische Kinder sterben bei israelischem Angriff

BEIT HANUN (inn) - Bei einem israelischen Granatenangriff auf Raketenwerfer im Gazastreifen sind am Mittwoch drei palästinensische Kinder getötet worden. Ob sie von einer Terrorgruppe angeworben oder aus Neugier in die Nähe der Abschussrampen gegangen waren, ist unklar.

Der zehnjährige Mahmud Ghasal und seine zwölf Jahre alte Kusine Jehija Ghasal starben sofort. Ihre zehnjährige Kusine Sara Ghasal wurde lebensgefährlich verwundet und erlag später ihren Verletzungen. Der Vorfall ereignete sich im nördlichen Gazastreifen nahe der Stadt Beit Hanun. Die Raketenwerfer waren außerhalb des Industriegebietes aufgestellt. Die Kinder gehörten zu einer Beduinenfamilie, die in der Nähe lebt.
Laut der Armee kamen die jungen Palästinenser ums Leben, nachdem ein Panzer auf einen Raketenwerfer geschossen hatte. Zuvor seien „nicht identifizierte Bewegungen“ wahrgenommen worden. In einer Erklärung äußerte das Militär allgemein sein Bedauern darüber, dass Jugendliche bei terroristischen Angriffen missbraucht würden. Die Terrorgruppen unternähmen nichts, um die jungen Menschen von dem Gebiet fernzuhalten, sagte ein Armeesprecher laut der Zeitung „Ha´aretz“.

Von der Gegend aus wird Israel häufig beschossen. Nach Militärangaben sind im vergangenen Monat 92 Raketen und 118 Granaten auf israelischem Gebiet eingeschlagen.

Angehöriger beschuldigt Israel und Terroristen

Ein Angehöriger, Wasfi Ghasal, machte sowohl Israel als auch die militanten palästinensischen Gruppierungen für den Tod der Kinder verantwortlich: „Wir sind Opfer der Besatzung und Opfer des Fehlverhaltens mancher Kämpfer, die wahllos unser Gebiet aussuchen, um auf Israel zu zielen“, beklagte er sich gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas, Taher Nunu, forderte Palästinenserchef Mahmud Abbas auf, sich nicht mehr mit Israels Premier Ehud Olmert zu treffen. Der Angriff so kurz nach dem Gespräch vom Dienstag zeige, dass Israel aggressive Absichten hege und nicht daran interessiert sei, eine Abmachung mit den Palästinensern zu erreichen.

Verletzte bei Razzia in Kalkilija

Unterdessen wurden bei einer israelischen Razzia im Westjordanland etwa 30 Palästinenser leicht verletzt, die meisten durch Tränengas und Gummigeschosse. Soldaten hatten in der Autonomiestadt Kalkilija einen Gebäudekomplex umstellt, in dem sich nach ihrer Kenntnis ein mutmaßlicher Terrorist aufhielt. Die Truppen forderten ihn über Lautsprecher auf, sich zu ergeben. Als keine Reaktion erfolgte, zerstörten Bulldozer zwei der Häuser, um ihn zum Herauskommen zu zwingen. Der gesuchte Palästinenser konnte entkommen. Doch die Soldaten nahmen einen anderen Mann fest, der Sprengsätze auf sie geworfen hatte.

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