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Drei Palästinenser bei internem Streit getötet

GAZA (inn) – Der neue palästinensische Innenminister Said Sijam hat am Sonntag versichert, dass die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen für Ruhe sorgen wird. Ausgelöst wurde sein Versprechen durch interne Auseinandersetzungen, bei denen am Wochenende drei Palästinenser ums Leben kamen.

Am Freitag war der Terrorführer Abu Jussef Abu Kuka durch eine Explosion in seinem Fahrzeug getötet worden, als er in Gaza unterwegs war. Die Terrorgruppe „Volkswiderstandskomitees“ (PRC) machte zunächst Israel für seinen Tod verantwortlich. Doch die Armee wies jegliche Verbindung zu dem Vorfall zurück. Daraufhin beschuldigten Abu Kukas Anhänger palästinensische Sicherheitskräfte, die zur Fatah gehören.

Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ steht Abu Kuka im Verdacht, am Tod von drei US-Amerikanern mitbeteiligt gewesen zu sein. Sie waren im Oktober 2003 bei einem Anschlag auf einen Diplomatenkonvoi ums Leben gekommen, zu dem sich bis heute keine Terrorgruppe bekannt hat.

Bei Abu Kukas Beerdigung am Samstag kam es zu einem Schusswechsel. Dabei starben ein palästinensischer Sicherheitsbediensteter, ein PRC-Mitglied und ein Passant. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministers Bassim Naim wurden zudem 36 Menschen verletzt, darunter sieben Kinder.

Es gebe eine lange Geschichte des Konfliktes zwischen den PRC und dem Präventiven Sicherheitsdienst, sagte Abu Kukas Berater Abu Abir. Der Sicherheitsdienst „versucht immer, unsere Mitglieder zu erniedrigen“. Am Donnerstag seien bewaffnete Palästinenser erwischt worden, als sie vor dem Haus des Getöteten spioniert hätten. Sie seien Anhänger des früheren Chefs des Präventiven Sicherheitsdienstes, Mohammed Dahlan. Abu Abir kündigte einen „offenen Krieg“ gegen den Fatah-Abgeordneten und weitere ranghohe Sicherheitskommandeure an.

Wie palästinensische Geheimdienstmitarbeiter sagten, war Abu Kuka als Hamas-Unterstützer bekannt. Möglicherweise sei er wegen dieser Einstellung getötet worden. Als Abu Abir eine Pressekonferenz zu den Umständen des Todes ansetzen wollte, erschienen gegnerische Palästinenser mit Waffen. Es gab eine Schießerei, allerdings ohne Folgen.

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