Drei neue Polizeistationen im Westjordanland

DSCHENIN (inn) - Israel hat am Dienstag die Eröffnung von drei palästinensischen Polizeistationen in der Gegend um Dschenin im Westjordanland genehmigt. Damit sind bislang zwölf von 20 vorgesehenen Stationen im Einsatz.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, wurden die Polizeistationen von der „Polizeimission der Europäischen Union für die palästinensischen Gebiete“ (Eupol-Copps) ausgerüstet und finanziert. Die Mission versuche, eine Zivilpolizei nach europäischem Standard aufzubauen, sagte Jose Vericat, Pressesprecher von Eupol-Copps, bei der Eröffnungsfeier in der Ortschaft Kafr Thulth. Die Polizei soll politisch neutral sein und den täglichen Belangen der Palästinenser dienen.

Das Fehlen einer Zivilpolizei habe ein Vakuum in den Autonomiegebieten hinterlassen, welches durch Bewaffnete verschiedener militanter Gruppen gefüllt worden sei, so Vericat. „Die Palästinenser brauchen eine Zivilpolizei, die gegen alle Verbrechen vorgeht, vom Mord bis zum Verkehrsdelikt. In der Vergangenheit hatten darüber bewaffnete Palästinenser verschiedener Gruppen die Kontrolle“, sagte Vericat weiter.

Wie der Eupol-Copps-Sprecher mitteilte, verfüge die Station in Kafr Thulth über 30 Polizisten, die für ein Gebiet mit mehr als 25.000 Einwohnern verantwortlich seien. Nur die Hälfte der Polizisten sei bewaffnet. Die Station besitze derzeit lediglich ein Fahrzeug. Dies sei nicht ausreichend, kritisierte Vericat. Um Recht und Ordnung herzustellen, brauche die Polizei Bewegungsfreiheit.

Eupol-Copps hatte Anfang Januar 2006 mit dem Aufbau einer palästinensischen Zivilpolizei begonnen. Die Mission ist unbewaffnet und hat ein Mandat für drei Jahre.

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