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Drei neue kostenlose Zeitungen in Israel

JERUSALEM (inn) – Drei neue kostenlose Zeitungen werden in den kommenden Wochen in Israel erscheinen. Ein Kommunikationswissenschaftler prophezeit Bewegung auf dem israelischen Zeitungsmarkt.

Ein Blatt wird vom amerikanischen Milliardär Scheldon Adelson herausgegeben. Es soll „Jisrael Hajom“ („Israel heute“) heißen und nächste Woche starten. Adelsons Fima „NewsCo“ will das Blatt an die Briefkästen liefern, die Auflage soll bei 300.000 liegen.

Ebenso will ein Team um Eli Asur, Inhaber der „Jerusalem Post“, und Dudi Weissman, Inhaber der Supermarktkette „Blue Square“ und des Energielieferanten „Dor Alon“, ein neues kostenloses Blatt herausbringen. Es soll „Metro“ heißen und ab Anfang August in einer Auflage von 250.000 erscheinen.

Auch der Herausgeber der größten israelischen Tageszeitung „Jediot Aharonot“, Arnon Moses, will eine kostenlose Zeitung anbieten. Gedruckt werden zunächst 300.000 Exemplare, die beispielsweise in Supermärkten ausliegen sollen. Der Start ist noch unklar. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die Herausgeber folgen einem internationalen Trend zu kostenlosen Zeitungen, die an Bus- und U-Bahn-Haltestellen verteilt werden. In Israel gibt es bislang nur das kostenlose Blatt „Israeli“, herausgegeben vom israelischen Geschäftsmann Schlomo Ben Zvi. Es gibt die Zeitung seit 2006, zwischendurch wurde sie für kurze Zeit wegen einer Meinungsverschiedenheit zwischen Ben Zvi und Adelson wieder eingestellt.

„Es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob alle diese Zeitungen überleben werden“, sagte Gadi Wolfsfeld, Professor für Kommunikationswissenschaft und Politik an der Hebräischen Universität, gegenüber der „Jerusalem Post“. „Das Problem ist aber, dass es hierzulande, anders als in New York oder London, wo die Blätter an die Fahrgäste von U-Bahnen verteilt werden, kein wirkliches U-Bahn-System gibt.“

„Das wird ein Krieg“, sagte Golan Bar Josef, Redakteur des Teams von Asur und Weissman, voraus. „Wir haben einen Vorteil und werden nicht direkt mit den anderen Zeitungen in Konkurrenz treten, weil wir am Nachmittag erscheinen und nicht am Morgen.“ Der Redaktionsschluss seiner Zeitung um 10.30 bedeute ein Rennen gegen die Zeit, doch die „Metro“ werde Nachrichten bringen, die sonst keine andere Zeitung habe.

Wolfsfeld sagte: „Um bestehen zu können, müssen sie hochwertige Zeitungen produzieren. Dafür brauchen sie viel Zeit, Geld, Talent und Ressourcen. Es ist unklar, ob sie das schaffen. Aber ich glaube, dass es den Markt verändern wird, genug, um beispielsweise ‚Ma´ariv‘ zu schaden, aber nicht genug, um ‚Jediot‘ zu schaden.“

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