JERUSALEM (inn) – Einer der profiliertesten rechten Politiker Israels verläßt den politischen Raum. Der Vorsitzende der nicht mehr in der Knesset vertretenen Tsomet-Partei, Rafael Eitan, kündigte seinen Rückzug an.
Die Partei hatte bei den Wahlen 1999 eine verheerende Niederlage eingesteckt, nachdem der im Volksmund „Raful genannte frühere Stabschef der Armee ein Bündnis mit dem Likud-Block aufgekündigt hatte. Ferner war ein Zusammenschluß der Tsomet-Partei mit weiteren kleinen Rechtsparteien (Moledet, Herut, Tekumah) gescheitert. Tsomet erhielt lediglich 4.128 Stimmen (0,1 Prozent).
Drei Jahre zuvor hatte Tsomet noch fünf Sitze erhalten. Die Partei vertritt eine nationalistische und trotzdem streng säkulare Politik. Sie verlor ihre nationalgesinnten Wähler an die Nationale Union, die säkularen an die Shinui-Partei. Tsomet spielte in der öffentlichen Diskussion zuletzt keine Rolle mehr.
Der 73 Jahre alte und in Israel geborene Eitan saß von 1984 bis 1999 als Abgeordneter in der Knesset und gründete Tsomet 1988 – nachdem er die Tehiya-Partei verlassen hatte, die sich zuvor als „Sinai-Partei“ gegen die Rückgabe der Halbinsel an Ägypten profiliert hatte. Er hielt im Kabinett Netanyahu Landwirtschaftsminister und Umweltminister. Während der Operation „Frieden für Galiläa“ (Libanon-Krieg) von 1982 war er als Generalleutnant Stabschef der israelischen Verteidigungsstreitkräfte.
Nachfolger Eitans soll Moshe Green werden, ein Landwirt und früherer Geschäftsmann, der erst seit 1998 Parteimitglied ist.