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Drei Jahre israelisch-christliche Freundschaft in der Knesset

Das Knessetkomitee für christliche Freunde hat Anfang Januar sein dreijähriges Bestehen gefeiert. Das Komitee, das Dr. Juri Stern (Israel Beiteinu) im Januar 2004 ins Leben gerufen hat, soll vor allem eine Plattform für die Beziehung zwischen dem israelischen Parlament und christlichen, vor allem evangelikalen Freunden des Staates Israel bilden. Zwölf Abgeordnete aus sieben Parteien gehören dem Komitee für christliche Freunde an. An der Jubiläumsveranstaltung in einem Sitzungsraum der Knesset am Abend des 9. Januar nahmen Vertreter von jüdischen und christlichen zionistischen Organisationen aus aller Welt teil, darunter auch ein palästinensisch-arabischer Pastor sowie Vertreter des Jüdischen Weltkongresses.

Rabbi Benjamin Elon (Nationale Einheit, auf dem Bild), der Dr. Stern während dessen Krebserkrankung als Vorsitzender des Komitees vertritt, betonte, dass die Bibel die einzige Brücke ist, die Juden und Christen verbindet. „Sie ist die einzige rationale Rechtfertigung für unsere Existenz als Juden in diesem Land und von allen Werten, die uns gemein sind, am wichtigsten“, meinte der Rabbi aus der jüdischen Siedlung Bethel nordwestlich von Ramallah. Außerdem müsse der Staat Israel angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den islamischen Extremismus erkennen, dass seine zuverlässigsten Verbündeten die evangelikalen Christen seien.

Oppositionsführer Gideon Sa´ar (Likud) erklärte, dass der israelisch-arabische Konflikt nicht der Grund, sondern das Resultat einer viel weiter reichenden Konfrontation zwischen jüdisch-christlichen Werten einerseits und islamischen Wertevorstellungen andererseits sei. Und Sondra Baras, die in Israel die „Christlichen Freunde israelischer Siedlungen“ vertritt, betonte vor den anwesenden Christen und Juden, dass die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein Land letztendlich und wesentlich zu einer geistlichen Wiederherstellung Israels führen werde. Von daher sei auch der Konflikt um Israel nur geistlich zu verstehen.

Nachdem sich die anwesenden Knessetabgeordneten, darunter auch Ran Cohen (Meretz) und Orit Noked (Arbeitspartei), geäußert hatten, antworteten mehrere Vertreter christlicher Organisationen. Becky Brimmer von „Bridges for Peace“ meint erkennen zu können, dass das Knessetkomitee für christliche Freunde einen Unterschied in der Beziehung zwischen Juden und Christen bewirkt hat. „Wir müssen die Tür hinter der Vergangenheit des Hasses und der Verfolgung schließen“, meinte Brimmer, „und uns um eine bessere Zukunft bemühen.“

Malcolm Hedding, Direktor der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, unterstrich das von seinen jüdischen Vorrednern Gesagte: „Wir haben ein gemeinsames biblisches Wertesystem, sehen uns einer gemeinsamen weltweiten Bedrohung gegenüber und unterscheiden eindeutig zwischen Gut und Böse, was in der heutigen Welt weitgehend abgelehnt wird.“ Der südafrikanische Pastor erwähnte darüber hinaus die Arbeit der Europäischen Koalition für Israel, die in Brüssel für das Recht Israels eintritt, in Frieden und Sicherheit zu existieren, und betonte, dass „die hier vertretenen christlichen Organisationen gemeinsam mehr als 100.000 Juden bei der Einwanderung nach Israel geholfen“ hätten.

Der Kanadier Dr. Jay Rawlings, der mit seiner Organisation „Israel Vision“ Fernsehfilme über Israel produziert, sagte, die gute Nachricht aus Zion sei, dass Gott sein Wort hält. Und der messianisch-jüdische Rechtsanwalt Calev Myers vom „Jerusalem Institute of Justice“ forderte die Parlamentarier auf, sich im Jahr 2007 besonders für die Freiheit der Religion und Meinungsäußerung in Israel einzusetzen. Als besonderes Anliegen nannte er die Visumsprobleme, die auch ausländische Christen haben, die sich seit langem erwiesenermaßen für Israel als jüdischen Staat einsetzen.

Die Anerkennung des Beitrags evangelikaler Christen und die Zusammenarbeit mit ihnen sind auf jüdischer Seite nicht unumstritten. So kam es in den vergangenen Jahren wiederholt unter orthodoxen Juden zu Diskussionen darüber, ob man materielle Hilfe von Christen annehmen dürfe. Am deutlichsten wurde die Spannung, als im Dezember 2006 das New Yorker Büro des Jüdischen Weltkongresses sich von einer Veranstaltung zu Ehren von christlichen Freunden Israels distanzierte, obwohl diese vom israelischen Büro des Jüdischen Weltkongresses mit gesponsert wurde.

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