SANA’A (inn) – Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden am Montagmorgen drei amerikanische Ärzte, darunter eine Frau, im Jemen erschossen. Ein vierter Arzt wurde verletzt.
Die Amerikaner hatten in einem Missionskrankenhaus Maaden in Jibla in der Provinz Ibb, ca. 200 Kilometer südlich der jemenitischen Hauptstadt Sana’a, gearbeitet.
Ein extremistischer Muslim habe aus einer halbautomatischen Waffe das Feuer auf die Missionare eröffnet. Der 35jährige wurde von Sicherheitskräften festgenommen.
Der Jemen ist das Heimatland des al-Qaida-Chefs Osama bin Laden und seit Jahren als Zufluchtsort für muslimische Extremisten bekannt. In den 80er Jahren kämpften viele Jemeniten in Afganisthan als Mujahedeen gegen die Sowjets. Das verarmte und von Stammesfehden zerrissene Land ist ein idealer Zufluchtsort für militante Islamisten.
Nach dem 11. September 2000 hat die Regierung in Sana’a sich im Krieg gegen den Terror auf die Seite der USA geschlagen. US-Kriegsschiffe nutzen die jemenitischen Hoheitsgewässer, die US-Luftwaffe den Luftraum und amerikanische Soldaten bilden die Armee des Landes am Südende der arabischen Halbinsel aus.
Seit Jahren ist das Land Schauplatz des amerikanisch-islamistischen Krieges. Am 12. Oktober 2000 kamen bei einem Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff USS Cole im Hafen von Aden 17 amerikanische Seeleute ums Leben. Am 6. Oktober 2002 wurde der französische Öltanker Limburg vor der Küste Jemens von einem mit Sprengstoff beladenen Boot gerammt. Ein Besatzungsmitglied wurde getötet. Fast 15.000 Tonnen Öl flossen ins Meer.
Im November 2002 gelang es dem amerikanischen Geheimdienst CIA Qaed Salim Sinan al-Harethi, einen der wichtigsten Mitarbeiter Osama bin Ladens, und fünf weitere mutmaßliche al-Qaida-Mitglieder im Jemen durch eine Rakete zu liquidieren, die von einem unbemannten Flugzeug aus abgeschossen wurde.