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Dramatische Räumung Kfar Daroms abgeschlossen

GAZA (inn) – Die israelischen Soldaten und Polizisten haben die Siedlung Kfar Darom im Gazastreifen Donnerstagnacht vollständig geräumt – Höhepunkt war die gewaltsame Räumung der Haupt-Synagoge, in der sich mehrere Hundert Rückzugsgegner verbarrikadiert hatten. Die Demonstranten bewarfen die Einsatzkräfte mit Wasserflaschen, Farbe und Farbverdünner – über 70 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht.

Als die Demonstranten auch nach einer letzten Warnung der Polizei die Synagoge nicht räumen wollten, trugen die Einsatzkräfte die einzelnen Widerständler jeweils zu viert heraus. Auf dem Dach des Bethauses hatten sich Jugendliche verschanzt. Wie die Polizei mitteilte, hatte sie 912 Personen aus Kfar Darom abtransportiert.

Einige Demonstranten schütteten offenbar chemische Substanzen auf die Einsatzkräfte. Auf Videos der Armee ist zu sehen, wie Soldaten vor Schmerzen aufschreien, sich ihre Kleider ausziehen und sich mit Wasser waschen. Die Polizei nahm 120 Demonstranten fest. 66 Soldaten und 11 Widerständler wurden ins Krankenhaus nach Be´er Scheva gebracht. Der dortige stellvertretende Direktor sagte, die chemische Flüssigkeit sei Farbverdünner gewesen. Oberstaatsanwalt Menachem Masus kündigte an, dass Dutzende der Festgenommenen vor Gericht gestellt würden.

Jehoschua Mor-Josef, ehemaliges hohes Mitglied im Siedlerrat, sagte, bei den gewaltbereiten Jugendlichen handelte es sich um Anhänger der so genannten „Hilltop Jugendlichen“, die aus den Bergen des Westjordanlandes stammen. Sie handelten außerhalb der Kontrolle der Siedlerführer.

Insgesamt verlief die bisherige Evakuierung der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen und im Westjordanland relativ gewaltlos. Nach zwei Tagen waren die wichtigsten Siedlungen, in denen die Polizei mit dem stärksten Widerstand gerechnet hatte, evakuiert: Neveh Dekalim, Kfar Darom und Kfar Jam.

In Kfar Jam hatte sich der rechtsextreme Siedler Arie Jitzchaki in seinem Haus verbarrikadiert. Er war mit einem M-16-Gewehr bewaffnet und drohte damit, zu schießen, falls sich die Soldaten seinem Haus nähern sollten. Am Abend einigte er sich mit den Einsatzkräften, und diese konnten ihn evakuieren.

In Neveh Dekalim, der größten Siedlung im Gazastreifen, evakuierte die Polizei insgesamt 1.850 Siedler.

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