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Dozenten fordern Mitgliederbefragung zu geplantem Israelboykott

LONDON (inn) - Mehr als 240 Mitglieder der größten Gewerkschaft von britischen Universitätsdozenten haben sich für eine Mitgliederbefragung zu einem geplanten Israelboykott ausgesprochen. Die "University and College Union" (UCU) hatte im Mai einen wirtschaftlichen und kulturellen Boykott Israels befürwortet.

Der Antrag wurde diese Woche von zwei Gewerkschaftern eingereicht. Jimmy Donaghey von der Queen`s University in Belfast sowie Jon Pike von der britischen Fernuniversität rufen dazu auf, die Petition für die Mitgliederbefragung zu unterschreiben. Jedes Gewerkschaftsmitglied müsse sich zum Boykott Israels äußern dürfen. Eine endgültige Entscheidung ohne eine Mitgliederbefragung wäre „falsch und katastrophal für die Glaubwürdigkeit“ der Gewerkschaft.

Donaghey und Pike fordern die Geschäftsführung der UCU dazu auf, eine Abstimmung zu organisieren, bei der alle Mitglieder zu der akademischen Blockade Israels befragt würden.

Im Mai hatte sich die UCU auf ihrer jährlichen Konferenz für einen Boykott akademischer Organisationen in Israel ausgesprochen. Es wurde allerdings nicht geklärt, auf welche Art und Weise man über diese Entscheidung abstimmen wolle.

Der linke Flügel der UCU wehrt sich standhaft gegen eine Mitgliederbefragung und wusste diese bis jetzt zu verhindern. Dafür erntet er von den Organisatoren der Petition nur Kopfschütteln. Pike erklärte: „Es ist ein Skandal, wenn eine Gruppierung innerhalb der UCU eine Mitgliederbefragung zu diesem Thema blockiert. Es scheint so, als ob sie den Mitgliedern nicht trauen würden. Aber wir sollten eine demokratische Organisation sein, geführt und repräsentiert von ihrer Mitgliedschaft. Diese Frage zerstört die Gewerkschaft. Wir müssen eine Wahl abhalten.“

Während der Sommermonate hatten einige britische Universitäten nach einer Mitgliederbefragung verlangt. Das „Imperial College“ in London, die Oxford University“ und die „London School of Hygiene and Tropical Medicine“ erklärten, dass eine Mehrheit der UCU-Mitglieder eine Abstimmung zu dieser Frage wünscht. Andere Gewerkschaftsbranchen hätten sich ebenfalls für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen.

„Sinn und Zweck der Gespräche und Debatten auf dem Campus ist, die Mitglieder über Argumente für und gegen den Boykott zu informieren“, erklärte Donaghey. Sobald dies geschehen sei, und auf Basis dieser Information, müsse den Mitgliedern die Gelegenheit gegeben werden über die Frage abzustimmen. Jede andere Vorgehensweise verstoße gegen das fundamentale Prinzip der Gewerkschaften, nämlich das der Demokratie.

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