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Dokumentation: Die Rede von Pinchas Wallerstein

Der Aufruf zum Widerstand gegen den Räumungsplan des Siedlerführers Pinchas Wallerstein könnte den Ausgangspunkt eines lange andauernden Konfliktes zwischen der israelischen Regierung und Siedlern markieren. Immer deutlicher formiert sich der Protest gegen die Siedlungs-Räumung, die in wenigen Monaten starten soll. Israelnetz dokumentiert den Aufruf von Wallerstein im Wortlaut.

„Ich möchte, dass ein großer Teil der Öffentlichkeit, die, wie ich meine, bereit ist, (für ihren Widerstand) ins Gefängnis zu gehen, ihren Protest öffentlich zeigt; so erkennen die Entscheidungsträger, welches Ziel wir verfolgen.

Wenn jemand ein Gesetz verabschieden würde, das eine Räumung dieser Art für ein arabisches Dorf vorsieht, würden alle Verantwortlichen der Justiz und Bürgerrechte sofort protestieren und sich die Hälse heiser schreien. Wenn es aber um die Einwohner von Jescha geht, gibt es keine Gerechtigkeit und keine Rechte.

Das Entschädigungsgesetz, das die erste Lesung bereits passiert hat und mit der neuen Regierung, die dagegen keinen Einspruch mehr erheben wird, ist ein unmoralisches Gesetz. Das liegt nicht allein in der stalinistischen Form begründet, in der es zustande kam und nicht nur in seinen unmenschlichen Klauseln, die etwa eine Entschädigung für denjenigen ablehnt, der sich gegen seine Vertreibung wehrt, sondern primär in der Legalisierung eines unaussprechlichen Verbrechens: die gewaltsame Entfernung von Juden aus Häusern.

Nur, wenn es genügend Menschen gibt, die sich jetzt dazu verpflichten, in Gusch Katif und im Norden Samarias zu sein (falls und wenn es zu einer gewaltsamen Evakuierung kommt) und sich physisch der Umsiedlung zu widersetzen, dann besteht eine Chance, dass diese Regierung die schwerwiegenden Konsequenzen ihrer Schritte versteht. Ich fürchte mich nicht davor, ins Gefängnis zu kommen, und ich hoffe, dass viele Leute begreifen, wie ich auch, dass dies der Preis dafür ist, den wir zahlen müssen, um uns in einer nicht gewaltsamen Weise diesem unethischen Verbrechen zu widersetzten.

Im ganzen Land wird es nicht genügend Gefängnisse geben, um alle die Menschen aufzunehmen, die inhaftiert werden müssten.“

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