Diplomatische Zurückhaltung: Livni in Türkei

ANKARA (inn) – Israels Außenministerin Zipi Livni hat sich am Montag mit ihrem türkischen Amtskollegen Abdullah Gul getroffen. Bei dem Gespräch in Ankara ging es unter anderem um die Beziehungen zwischen den beiden Staaten.

Es war das erste Treffen der Außenminister seit dem Besuch von Hamas-Führer Chaled Mascha´al in der Türkei im Februar. Die meisten europäischen Staaten lehnen Kontakte zur Hamas ab, solange sie nicht der Gewalt abschwört. Zudem muss die Terrorgruppe Israels Existenzrecht und die bestehenden Verträge zwischen Palästinensern und Israelis vorher anerkennen.

Livni erwähnte den Hamas-Besuch nicht. Sie bezeichnete die israelisch-türkischen Beziehungen als „ausgezeichnet“. „Ich glaube an offene Verbindungen zwischen unseren Staaten, die dieselben Werte der Demokratie teilen.“

Türkei für atomwaffenfreien Nahen Osten

Weitere Gesprächsthemen waren die Hamas-geführte Palästinenserregierung und das iranische Atomprogramm, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Livni teilte Gul mit: „Die Türkei ist völlig gegen die Verbreitung von Atomwaffen. Wir unterstützen eine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atombehörde (IAE) und glauben, dass vor allem Länder, die den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben, eine Verantwortung haben, in vollständiger Transparenz zu handeln.“

Der türkische Minister fügte hinzu: „Ich sage nicht, dass dieser oder jener Staat Atomwaffen hat, aber wir glauben an eine (Nahost-)Region, die gute nachbarliche Beziehungen hat und frei von Atomwaffen ist.“ Israel hat den Sperrvertrag nicht unterzeichnet. Es hat nie offen dementiert oder zugegeben, Nuklearwaffen zu besitzen.

Die Türkei ist einer von vier islamischen Staaten, die diplomatische Beziehungen zu Israel haben. Außerdem gehören dazu Ägypten, Jordanien und Mauretanien.

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