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Digitales Lernen: Pdf-Datei statt Mathebuch

JERUSALEM (inn) – Etwa 100 Grundschulen in Israel sollen dieses Jahr digitale Schulbücher testen. In Mathematik, Englisch und einem frei wählbaren Fach werden die Schüler mit pdf-Dateien am PC arbeiten.
Lernen am PC – an hundert israelischen Schulen wird das bald Alltag sein.

Ziel des Pilotprojekts sei es, das Schulsystem an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts anzupassen, sagte Bildungsminister Gideon Sa’ar gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Auswahlkriterium für die 100 Schulen waren die vor Ort verfügbaren technischen und pädagogischen Gegebenheiten. Jede der Schulen sei zudem mit Internetanschlüssen, Laptops für die Lehrer und Projektoren ausgestattet worden. Das Projekt ist in fünften und sechsten Klassen geplant.
Als Vorbereitung auf den digitalen Unterricht muss jeder Lehrer an einer 30-stündigen Schulung teilnehmen und erhält außerdem eine 30-stündige Einweisung in die technischen Gegebenheiten der neuen Unterrichtsmaterialen. Die Pädagogen haben darüber hinaus die Möglichkeit, die digitalen Schulbücher individuell um zusätzliche Inhalte zu erweitern. An manchen Schulen werden die Kinder ihren eigenen Laptop in den Unterricht mitbringen. Andere Lehreinrichtungen benutzen die Projektoren im Klassenraum.
Ilana Vagman, Direktorin an der Alon-Grundschule in Haifa, ist von dem Projekt begeistert. Ihre Schule wandte die Technik schon an, bevor der Testlauf startete. „Für die Schüler ist es aufregend, mit den Computern zu arbeiten. Es eröffnet eine völlig neue, interaktive Welt, die ihre Welt ist. Sie wurden dort hinein geboren“, sagte sie im Interview mit der „Jerusalem Post“. Die Methode eigne sich deshalb sehr gut zum Lernen. Der Unterricht gestalte sich für die Kinder viel attraktiver und sie seien konzentrierter. Neben dem Erlernen digitaler Fähigkeiten nähmen sie „nebenbei“ auch den Unterrichtsstoff auf. „Sie denken, sie spielen, aber in Wirklichkeit lernen sie“, sagte Vagman. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Schüler keine schweren Bücher schleppen müssten und diese auch nicht zu Hause vergessen könnten.
Sa’ar, der das Projekt leitet, ist überzeugt, dass der Schulunterricht in Israel eine derartige Neuerung benötigt. „Das Bildungssystem muss sich an die sich verändernde Wirklichkeit anpassen und das Lernen vorwärts bringen“, sagte er. Wenn die Testphase positiv verlaufe, solle das neue System für alle Schulen im Land angewendet werden.

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