GAZA (inn) – Freiwillige Helfer haben Mittwochabend in der Siedlung Atzmona im Gazastreifen mit der Demontage der letzten Gewächshäuser die Evakuierung zu ihrem Ende gebracht: Insgesamt wurde eine Gesamtfläche von 500.000 Quadratmetern an Gewächshäusern der Verbandsgemeinde Gusch Katif in die naheliegenden Gemeinden im Negev umgesiedelt.
Allerdings wurden, so berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“, nicht alle Gewächshäuser umgesiedelt. Verantwortlich dafür ist der ehemalige Präsident der Weltbank, der Gesandte des so genannten „Nahost-Quartetts“, James Wolfensohn. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass den Palästinensern eine wirtschaftliche Grundlage überlassen werden sollte.
Mit dem Abschluss des Abbaus der Gewächshäuser haben auch die letzten israelischen Zivilisten den Gazastreifen verlassen. Die Evakuierung der jüdischen Siedlungen aus dem Gazastreifen wird zudem voraussichtlich früher vollzogen sein als geplant. Bereits am Freitag statt, wie geplant, am Dienstag kommender Woche, wird den Palästinensern das Gebiet übergeben.
„Zusammenarbeit äußerst gut“
Überschattet wurde der Rückzug insbesondere in den vergangenen Tagen durch Ausschreitungen palästinensischer Gruppen und die Ermordung des früheren palästinensischen Geheimdienstchefs Mussa Arafat am Mittwoch. Trotz der Zwischenfälle sei die Zusammenarbeit zwischen der israelischen Armee und den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde in den vergangenen Wochen „äußerst gut“ gewesen, sagte Brigadegeneral Aviv Kochavi, Kommandeur der israelischen Sicherheitskräfte im Gazastreifen. Da es keine offizielle Machtübergabe geben soll, wurde der Rückzug mit den palästinensischen Sicherheitskräften koordiniert, damit die Kontrolle reibungslos übernommen werden kann.
Etwa die Hälfte der für den Schutz der israelischen Bevölkerung im Gazastreifen eingesetzten Soldaten soll nun für die Sicherung der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen zuständig sein.