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Deutschland: Jüngere geben Israel Verantwortung für Konflikt

BERLIN (inn) - Die Mehrheit der Deutschen hält die israelische Politik für rücksichtslos und aggressiv. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Wochenmagazins " Stern".

Rund 59 Prozent der Befragten sagten, dass Israel seine Interessen ohne Rücksicht auf andere Länder durchsetze. Etwa die Hälfte gab an, dass Israel ein aggressives Land sei. Anlass der Umfrage, die von dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde, ist der aktuelle israelische Militäreinsatz gegen den palästinensischen Beschuss im Gaza-Streifen.

Das Existenzrecht des Staates Israels stellten rund 13 Prozent der Teilnehmer in Frage, berichtet der „Stern“. Allein unter den Anhängern der Linkspartei seien dies 28 Prozent. Lediglich 30 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass die israelische Regierung die Menschenrechte achtet. So empfinden auch 45 Prozent der Befragten Israel als ein sympathisches Land.

Linkspartei-Anhänger geben Israel Schuld

Geteilte Meinungen gab es zu der Frage, wer die Schuld an dem aktuellen Konflikt zwischen der radikal-islamischen Hamas und Israel trage. Etwa 30 Prozent sehen in der Hamas den Schuldigen. Diese Meinung sei vor allem unter der älteren Bevölkerung und Anhängern der Unionspartei zu finden, ergab die Umfrage. Nur rund 13 Prozent geben Israel die Verantwortung für den Konflikt. Das sehen vor allem Jüngere und Anhänger der Linkspartei so. Etwa 35 Prozent der Befragten meinten, dass die Schuld sowohl auf Israel als auch auf der Hamas gleichermaßen laste.

Ob Deutschland mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch eine besondere Verpflichtung gegenüber Israel habe, verneinten rund 60 Prozent. Dieser Ansicht waren besonders jüngere Menschen (70 Prozent), Ostdeutsche (68 Prozent) und Anhänger der Linkspartei (72 Prozent), heißt es im „Stern“. Nur rund ein Drittel der Bürger sagte, dass Deutschland gegenüber Israel noch eine besondere Verantwortung trage. Gegenüber dem „Stern“ warnte Forsa-Chef Manfred Güllner vor einer „gefährlichen Entwicklung“, wenn unter Jüngeren wieder das Gefühl vorherrsche, sie müssten einen Schlussstrich ziehen und sich nicht mehr mit dem beschäftigen, was in der Zeit der Nationalsozialismus passiert sei.

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