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Deutsche Botschafterin mit besonderer Beziehung zu Israel

Deutschland hat eine neue Botschafterin in Tel Aviv: Susanne Wasum-Rainer. Die Völkerrechtsexpertin hat eine besondere Beziehung zu Israel.
War in Israel, als Rabin ermordet wurde: Die neue deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer

TEL AVIV (inn) – Susanne Wasum-Rainer ist die neue deutsche Botschafterin in Israel: Sie hat im September ihre Arbeit in Tel Aviv aufgenommen, wie die 62-jährige Juristin auf ihrem Twitter-Account mitteilte. Sie löst Clemens von Goetze ab, der Deutschland nun als Botschafter in China vertritt.

Wasum-Rainer war zwischen 2015 und 2018 als deutsche Botschafterin in Italien tätig. Zuvor hatte sie als erste Frau die Botschaft der Bundesrepublik in Paris geleitet. Wasum-Rainer schaut auf eine lange Karriere im diplomatischen Dienst zurück. Nach einem rechtswissenschaftlichen Studium, einer Promotion sowie dem zweiten juristischen Staatsexamen stieg sie 1987 beim Auswärtigen Amt ein.

Zwischen 1993 und 1997 war sie schon einmal in der deutschen Botschaft in Tel Aviv als Kulturattachée stationiert. Eigenen Angaben zufolge hat sie diese Zeit, „wo ein Friedensprozess in Gang war, wie er den Namen verdient hat“, sehr geprägt. „Es war dieses Land, das mich wahrscheinlich veranlasst hat, diese Karriere im Auswärtigen Amt zu suchen“, sagte Wasum-Rainer, die sich selbst als „Diplomatin aus Leidenschaft“ bezeichnet, 2016 in einem Gespräch mit dem SWR. „Ich fand das sehr bereichernd zu verstehen, was jüdisches Leben, was jüdische Religion ist.“ Auch an die „Intensität der Kontakte mit Holocaust-Überlebenden“ und Israelis im Allgemeinen erinnert sie sich positiv zurück. „Und auf kulturellem Gebiet kann man in Israel alles machen.“

Vor Ort, als Rabin ermordet wurde

Als ein jüdischer Extremist 1995 den damaligen Premierminister Jitzhak Rabin ermorderte, war Wasum-Rainer vor Ort. „Das gehört zu den wirklich prägenden Momenten meines persönlichen Lebens“, erzählt die verwitwete Mutter eines Kindes. Mit acht Stunden Wartezeit zog Wasum-Rainer damals am Sarg Rabins vorbei und dachte: „Es kann doch nicht sein, dass die Sonne über Jerusalem aufgeht, wenn Rabin tot ist. So stark war die Emotion, die ich damals hatte.“ Man sei „richtig betrunken“ von der Aussicht auf Frieden gewesen, blickt die Botschafterin heute auf diese Zeit zurück.

Nach ihrer Zeit in Israel war Wasum-Rainer unter anderem noch als Vertreterin Deutschlands bei den Vereinten Organisationen in Genf sowie als Völkerrechtsberaterin der Bundesregierung tätig. Wie die „Welt“ im April unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, war es Wasum-Rainers „lang gehegter Wunsch“, Botschafterin in Tel Aviv zu werden. Auch hier ist sie die erste Frau im Amt.

In einem Facebook-Video wandte sich Wasum-Rainer bereits auf Hebräisch an die Israelis: „Eine Tätigkeit hier ist für jeden deutschen Diplomaten etwas ganz Besonderes.“ Sie schätze sich glücklich, dass sie ihren Dienst im Jahr des 70. Jubiläums der israelischen Staatsgründung beginne. „Ich bin überzeugt: Wir dürfen nie aufhören, um politische Kompromisse zu ringen“, erklärte die Völkerrechtsexpertin weiter. Diese Überzeugung nehme sie mit nach Israel.

Von: ser

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