Weiter warnt die Botschaft: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Demonstranten andere Straßen und Kreuzungen in Jerusalem blockieren. Sachbeschädigung an geparkten Fahrzeugen sind ebenfalls nicht auszuschließen.“
In den israelischen Medien wird nur im Verkehrsfunk wie üblich gemeldet, welche Straßen wegen der „rechtsgerichteten Demonstration“ von der Polizei gesperrt würden. Das wird auch vermeldet, wenn ultraorthodoxe Juden wegen einer Verletzung des Sabbat auf die Barrikaden gehen oder wenn Palästinenser in Ostjerusalem Steine werfen und die Polizei dann auch mit Tränengas und Hartgummi-Munition um sich schießt. Vor derartigen Demonstrationen, bei denen für Unbeteiligte tatsächlich Lebensgefahr bestehen könnte, hat die deutsche Botschaft noch nie gewarnt.
„Hälfte der Juden in Jerusalem sind Siedler“
Auf Anfrage, woher denn die Botschaft wisse, dass da „Siedler“ demonstrieren wollten, kam die Antwort, dass aus Sicht der internationalen Gemeinschaft allein die Hälfte der jüdischen Bewohner Jerusalems „Siedler“ seien. Ebenso sei doch klar, dass unter den „rechtsgerichteten Israelis“ auch viele Siedler aus den besetzten Gebieten seien.
Und so, wie das Auswärtige Amt in Berlin vor einer Beteiligung an Massenveranstaltungen in Israel warnte, weil sie Ziel von Selbstmordattentätern werden könnten oder vor Fahrten in die besetzten Gebiete, so warnt jetzt auch die Botschaft in Tel Aviv: „Es wird empfohlen, die Sicherheitslage in Jerusalem heute mit besonderer Aufmerksamkeit zu beobachten, das betroffene Gebiet möglichst zu meiden und nicht in der Nähe zu parken.“
Unterzeichnet wurde der freundliche diplomatische Verkehrshinweis vom stellvertretenden Sicherheitsbeauftragten.