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Denkmal für Juden aus Äthiopien

JERUSALEM (inn) – Ein Denkmal für äthiopische Juden, die vor ihrer Ankunft in Israel starben, ist am Mittwoch eingeweiht worden. Es befindet sich auf dem staatlichen Friedhof auf dem Herzl-Berg in Jerusalem.

In den 70er und 80er Jahren versuchten zahlreiche Juden aus Äthiopien, über den Sudan nach Israel zu gelangen. Mehr als 4.000 von ihnen kamen ums Leben, ohne ein jüdisches Begräbnis zu erhalten. Im Jahr 1984 startete Israel die „Operation Mose“ und brachte viele Einwanderer aus Lagern im Sudan mit dem Flugzeug in den jüdischen Staat. Diese Aktion wurde abgebrochen, nachdem sie durch Medienberichte bekannt geworden war.

„Endlich haben wir einen Ort zum Trauern“, sagte Uri Rada, der seit Jahren dafür gekämpft hatte, dass das Monument errichtet würde. „Wir werden uns an einer würdigen Stätte der Erinnerung an unsere Lieben widmen können.“ Im Sudan wurden die Äthiopier beraubt, ermordet und vergewaltigt. Sie litten Hunger und Krankheit.

Der 40-jährige Rada kam 1984 nach Israel. Ein Jahr später begann er, sich für ein Denkmal einzusetzen. „Viele Familien wurden ausgelöscht, und es gibt in dieser Welt keine Erinnerung an sie“, sagte er. Mitunter verschwanden Juden auf der Reise durch den Sudan. Bis heute kennen ihre Angehörigen ihr Schicksal nicht. In anderen Fällen verloren Kinder unterwegs ihre Eltern und kamen allein an, oder umgekehrt. „Sie haben in Israel keine psychologische Behandlung bekommen, und sie laufen immer noch mit dem Trauma herum, auch wenn zwei Jahrzehnte vergangen sind.“

Rada freut sich darüber, dass das Monument auf dem staatlichen Friedhof errichtet wurde: „Ich denke, das Denkmal an der Seite der Helden der Nation und des Mannes aufzustellen, der die Vision von dem Staat hatte, nämlich Theodor Herzl, ehrt die Erinnerung an unsere Lieben, die im Sudan starben. Dies ist ein Dankeschön an die Juden Äthiopiens, die auf dem Weg nach Zion starben, während sie von Zion träumten.“

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, nahmen Premier Ehud Olmert und Einwanderungsminister Se´ev Boim an der Zeremonie teil. Außerdem waren äthiopische religiöse Führer vertreten. Sie sprachen Gebete für die Toten in der traditionellen Sprache Ge´ez. Olmert und Boim lobten die äthiopischen Juden für ihre Hingabe an den zionistischen Traum und die Strapazen, die sie dafür auf sich genommen hatten.

Am 16. Mai soll für die Äthiopier, die im Sudan umkamen, eine staatliche Gedenkzeremonie abgehalten werden.

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