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Demonstrationen zum Frauentag

LOD / RAMALLAH (inn) - Hunderte israelische Frauen haben am Dienstag in Lod gegen den Abriss arabischer Häuser demonstriert. Im Gazastreifen und im Westjordanland forderten Palästinenserinnen ein Ende der Spaltung zwischen Fatah und Hamas. Anlass für die Kundgebungen war der Internationale Frauentag.

In der israelischen Stadt Lod versammelten sich die arabischen und jüdischen Demonstrantinnen unter dem Motto "Starke Frauen gegen die Bulldozer". Auf Transparenten waren Slogans zu lesen wie "Polizei, raus aus Lod, Ihr seid Terroristen", "Bürgermeister von Lod, Du bist ein Lügner" oder "Häuser zerstören ist Terror".

An der Demonstration beteiligte sich auch die Knesset-Abgeordnete Hanin Suabi (Balad). Sie sagte laut der Zeitung "Jediot Aharonot", der Staat verstoße gegen das Gesetz, wenn er Arabern keine Baugenehmigungen erteile. Die Behörden ließen den arabischen Bürgern keine Wahl: "Entweder sie leben auf der Straße oder sie bauen Häuser ohne Genehmigung."

Suabi warnte vor Konsequenzen. "Der Staat drängt seine arabischen Bürger in eine Ecke, ohne an die Folgen zu denken." Sie fügte hinzu: "Wir werden jedes Mittel nutzen, das die Demokratie bietet und unsere Rechte nicht aufgeben."

Palästinenserinnen für Einheit

In Gaza forderten Hunderte Frauen die Fatah und die Hamas auf, ihre Rivalität zu beenden. Sie skandierten Slogans gegen die Spaltung und für eine Versöhnung. Die Parteien müssten möglichst bald zusammenrücken, um Israels Besatzung, den fortwährenden Siedlungsaktivitäten und Plänen zur "Judaisierung" Jerusalems entgegenzutreten. Auch politische Führerinnen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) beteiligten sich an dem Protest.

Die Vereinigung palästinensischer Frauen veröffentlichte anlässlich des Frauentages eine Mitteilung. Darin rief sie Fatah und Hamas ebenfalls zur Versöhnung auf, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an".

Im Westjordanland marschierten Demonstrantinnen vom Flüchtlingslager Kalandija zum Militärcheckpoint, der sich zwischen Ramallah und Jerusalem befindet. Dort wurden sie von Dutzenden israelischen Soldaten erwartet. Zusammenstöße blieben aus. Nach Angaben von Augenzeugen formierten sich die Armeeangehörigen zu einer menschlichen Mauer, um die Palästinenserinnen vom Checkpoint fernzuhalten.

Auf Transparenten sprachen sich die Frauen für die nationale Einheit aus. Sie forderten ein Ende der Besatzung, den Abriss der Sperranlage und einen Stopp des Siedlungsbaus.

Die frühere Ministerin für Frauenfragen, Rabiha Diab, sagte, die Demonstrantinnen wollten die Welt daran erinnern, dass sich palästinensische Frauen immer noch unter der Besatzung befänden. "Wir haben beschlossen, uns vor die Panzer und Bulldozer zu stellen, mit denen sie versuchen, uns von unserem Land zu entfernen." Die israelische Regierung versuche permanent, die Rechte von Araberinnen in allen Bereichen einzuschränken. "Diese Situation hat arabischen Frauen die Stärke verliehen, auf die Straße zu gehen und ihre Rechte zu verteidigen, ohne darauf zu achten, dass sie ihr Leben riskieren."

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