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Demonstration: palästinensischer Jugendlicher stirbt durch Hamas-Kugel

RAFAH (inn) - Bewaffnete Hamas-Vertreter haben am Samstag im Gazastreifen auf Demonstranten geschossen, die eine Wiederöffnung des Rafah-Übergangs nach Ägypten forderten. Dabei wurde ein 17-jähriger Palästinenser tödlich getroffen.

Die Grenze ist seit der gewaltsamen Machtübernahme durch die Hamas im Juni geschlossen. Die Terrorgruppe beschuldigt die Regierung im Westjordanland, den Übergang nicht öffnen zu wollen, weil die Hamas dadurch ihre Position im Gazastreifen ausbauen könne. Am Samstag versammelten sich Zehntausende Hamas-Anhänger in Rafah und demonstrierten vor der Grenze. Als einige versuchten, den Übergang zu stürmen, feuerten Hamas-Sicherheitskräfte in die Luft. Der Teenager Mohammed Kdaih kam ums Leben.

Verletzte bei Kämpfen

Bereits am Freitag hatte es im Gazastreifen Zusammenstöße zwischen Hamas und Fatah gegeben. Dabei wurden laut dem israelischen Rundfunk etwa 20 Menschen verletzt, darunter zwei französische Journalisten und zwei Kinder. Die Gewalt brach nach einem Gebetstreffen der Fatah aus, das einen Protest gegen die Hamas bekunden sollte. Eine Gruppe Moslems bewarf von der Hamas kontrollierte Gebäude in Gaza mit Steinen und Rohrbomben. Einige riefen Hamas-Vertretern Beleidigungen zu.

Um die Menge zu zerstreuen, gaben Hamas-Leute Schüsse in die Luft ab. Sicherheitskräfte nahmen mehrere Demonstranten fest. Das Fernsehen der Nachrichtenagentur AP zeigte Bilder von einem unbewaffneten Teilnehmer, der von uniformierten Hamas-Anhängern geschlagen wurde. Auch Hamas-Leute in Zivil gesellten sich zu den Sicherheitskräften und schlugen Teilnehmer der Kundgebung mit Stöcken.

„Hamas will blinde Diktatur“

Aus dem Büro von Palästinenserchef Mahmud Abbas in Ramallah hieß es, die „Razzia gegen Protestler hat das Ziel, eine blinde Diktatur und eine extremistische Kultur einzuführen, die den Werten unseres Volkes und seinem Erbe widerspricht. Die Vorfälle im Gazastreifen werden jedem beweisen, dass sich der Coup (der Hamas) seinem Ende nähert. Unsere heldenhaften Leute in Gaza werden nicht von diesen Söldnern terrorisiert werden“.

Nach den Kämpfen kamen schwerbewaffnete Hamas-Sicherheitsbeamte in die AP-Büros in Gaza und forderten die Mitarbeiter auf, ein nahe gelegenes Sicherheitsgebäude nicht ohne Erlaubnis von ihrem Balkon aus zu filmen.

Ägypter verletzt

Auch an anderen Orten im Gazastreifen nutzte die Fatah das Freitagsgebet zu Protestkundgebungen gegen die Hamas. Bei einer Demonstration in der Grenzstadt Rafah wurde ein Ägypter von einer Kugel getroffen, als er durch eine Straße auf der ägyptischen Seite ging. Der 27-Jährige wurde verwundet und musste ins Krankenhaus gebracht werden, hieß es aus ägyptischen Sicherheitsquellen.

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