In dem Gefängnis der Mittelmeerstadt sind etwa 120 Palästinenser inhaftiert. Sie erhalten wöchentlich Besuche von ihren Verwandten. Zudem machen sich regelmäßig Mitarbeiter des Roten Kreuzes ein Bild von den Lebensumständen der Gefangenen.
Die Demonstranten hatten sich um 7:30 Uhr vor der Haftanstalt versammelt, als die Besucher für die Palästinenser eintrafen. Auf ihren Transparenten war unter anderem zu lesen: „Auch Gilad möchte einen Besuch“ und „Rotes Kreuz – habt Ihr Euch schon mit Gilad getroffen?“.
„Meine Freunde und ich sind hier, weil wir glauben, dass die Bedingungen, unter denen Gilad festgehalten wird, ungerecht sind, vor allem im Vergleich zu denen der Gefangenen in diesem Gefängnis“, sagte Jora Sokolovsly, ein Neuntklässler aus Aschkelon.
Unter den Demonstranten war auch das Likud-Mitglied Se´ev Jabotinsky, der Enkel des 1940 verstorbenen führenden Zionisten und Schriftstellers Wladimir Se´ev Jabotinsky. Er warf Israels amtierendem Premierminister Ehud Olmert vor, nicht genug für die Freilassung Schalits getan zu haben. Olmert hätte die Hamas mehr unter Druck setzen müssen, indem er beispielsweise die Mütter der inhaftierten Palästinenser daran hindere, ihre Söhne zu besuchen, zitiert die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ Jabotinsky.
Laut dem Leiter der Vereinigten Kibbutz-Bewegung, Joel Marschak, hatten sich einige Organisatoren der Demonstration am Dienstag mit Vertretern des Roten Kreuzes getroffen. Sie hätten sich darüber beschwert, dass die Organisation sich nicht in die Angelegenheit einmische. „Sie haben uns zugestimmt, dass die Hamas Besuche bei Schalit erlauben sollte. Der Leiter der Rot-Kreuz-Delegation wird wahrscheinlich heute in den Gazastreifen reisen. Wir hoffen, er wird die Angelegenheit vorantreiben“, so Marschak.
Gilad Schalit war vor 892 Tagen von Palästinensern in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich seitdem in den Händen der Hamas.