Dementi: Hanije will Israel nicht anerkennen

GAZA (inn) – Ismail Hanije, den die Hamas als neuen Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aufgestellt hat, hat dementiert, dass er zur Anerkennung Israels bereit sei. In einem Interview mit der „Washington Post“ hatte Hanije am Wochenende gesagt, unter bestimmten Bedingungen sei ein „Frieden in Stufen“ mit den Israelis möglich – tags darauf relativierte er dies.

„Wenn sich Israel auf die Grenzen von ’67 zurückzieht, werden wir einen Frieden in Stufen beginnen“, zitierten die „Washington Post“ und die „Newsweek“ den Hamas-Führer am Samstag. Auf die Frage, wie er das meine, antwortete Hanije: „Erstens, wir werden eine Situation der Stabilität und Ruhe schaffen, in der unser Volk Sicherheit hat. Das nannte (Hamas-Gründer) Scheich Ahmed Jassin eine lange Phase der Hudna (Waffenstillstand).“

Auf die Frage, ob dies die vollständige Zerstörung des jüdischen Volkes bedeute, sagte Hanije: „Wir haben keinerlei feindselige Gefühle gegenüber den Juden. Wir wollen sie nicht ins Meer werfen. Alles, was wir wollen, ist, unser Land zurück zu bekommen, wir wollen niemandem schaden.“ Er fügte hinzu: „Wir sind keine Liebhaber des Blutes. Wir sind unterdrückte Menschen mit Rechten. Wenn uns Frieden diese Rechte gibt, dann ist es gut.“ Zudem sagte Hanije: „Wenn Israel erklärt, dass es dem palästinensischen Volk einen Staat gibt und ihm alle seine Rechte zurückgibt, dann werden wir es anerkennen.“

Am Sonntag distanzierte er sich von diesen Äußerungen. „Ich habe gesagt, wenn die Besatzer sich aus dem Land zurückziehen, das sie seit dem Krieg von 1967 besetzt haben, einschließlich Jerusalem, die Gefangenen freilassen und die Rechte zurückgeben, dann ist es möglich, dass die Hamas einem langfristigen Waffenstillstand zustimmt“, sagte der 43-jährige Hanije. „Die wirkliche Frage, um die es bei der Diskussion um eine Anerkennung Israel geht“, sei im Interview nicht angesprochen worden.

„Die Hamas hat das ganze Interview aufgenommen, und darin gibt es keinen Hinweis auf das, was in den Überschriften der Zeitungen behauptet wird“, sagte der Hamas-Sprecher Salah al-Bardaweil.

Laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung „Jediot Aharonot“ betonten die Hamas-Führer Mahmud al-Sahar und Said Syiam am Sonntag, dass die Hamas Gespräche mit Israel ablehne. Die vergangenen Verhandlungen seien „ein gescheitertes Experiment“ gewesen, sagte Sahar bei einer Konferenz arabischer Politiker in Jordaniens Hauptstadt Amman. „Wir erkennen den israelischen Feind als Partner nicht an. Indem wir die Wahlen gewonnen haben, haben wir Israel besiegt.“

Hamas-Führer Chaled Mascha´al sagte am Montag gegenüber der in London erscheinenden Tageszeitung „Al-Hajat“, seine Organisation sei bereit, Verhandlungen ohne Vorbedingungen mit jeder internationalen Partei zu führen, einschließlich den USA. Lediglich den „zionistischen Feind“ (Israel) schloss er davon aus.

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