In ein Wespennest hat die israelische Soziologin Orna Donath gestochen mit ihrer Studie zu Frauen, die ihre Mutterrolle bereuen. Mit dem Hashtag #RegrettingMotherhood toben auf sozialen Netzwerken seit Wochen heftige Debatten über das stark emotionsbehaftete Thema – vor allem in Deutschland. Auf der einen Seite stehen Frauen, die erleichtert sind, auch negative Gefühle gegenüber dem Thema Muttersein offen aussprechen zu können. Aus der anderen Ecke kommt teils harte Kritik an angeblich „weinerlichen“ Müttern.
Donath selbst zeigt sich überrascht über die hohen Wellen, die ihre kleine Studie schlägt. „Ich freue mich, aber es ist irgendwie auch ein bisschen merkwürdig“, sagt die 39-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe das Gefühl, dass gerade etwas sehr Großes passiert.“ Eine Erklärung dafür, warum ihre Untersuchung ausgerechnet im deutschsprachigen Raum eine so starke Resonanz findet, hat sie nicht – in ihrem Heimatland Israel seien die Reaktionen deutlich schwächer ausgefallen.