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Das islamische Neujahrsfest

Bei den Muslimen beginnt das neue Jahr am ersten Tag des Monats Muharram. Im Jahr 2015 fällt der Tag auf den 14. Oktober.
Das rot-gelbe Zuckerflechtwerk Muschabbak gehört für viele Muslime zum Neujahrsfest
Der islamische Kalender ist ein Mondkalender. In Sure 10,5 heißt es: „Allah ist es, der die Sonne zur Helligkeit am Tag und den Mond zu Licht bei Nacht gemacht“ hat. Und weiter: „Er setzt die Zeichen auseinander für Leute, die Bescheid wissen.“ Auch die Monatszahl ist durch den Koran festgelegt. Sure 9,36 besagt: „Siehe, die Zahl der Monate bei Allah ist zwölf. Das ist seit dem Tag festgelegt, an dem Allah Himmel und Erde schuf. Vier der zwölf Monate sind heilig.“ Das arabische Adjektiv „muharram“ bedeutet ursprünglich „verboten“, „tabu“ oder „geheiligt“. Heute steht das Wort aber ebenso als Eigenname für den ersten Monat des islamischen Kalenderjahres. Der Monat Muharram gilt nach dem Fastenmonat Ramadan als zweitheiligster Monat des islamischen Kalenderjahres.

Unterschiedliche Traditionen

Der zehnte Tag des Monats ist der Aschura-Tag. Sunnitische Muslime fasten. Der Tradition nach Ibn Abbas zufolge kam Muhammad am 10. Muharram nach Medina und sah die Juden fasten. Er fragte: „Wozu das?“ Sie antworteten ihm: „Das ist ein guter Tag, denn es ist der Tag, an dem Allah die Kinder Israels vor ihrem Feind rettete, und deshalb fastete Mose an diesem Tag.“ Darauf antwortete der Prophet: „Wir sind Mose viel näher als ihr.“ Deshalb fastete er an diesem Tag und befahl es auch den Muslimen. Schiiten hingegen lehnen diese Tradition ab. Für sie ist es vor allem ein Tag, der an die Schlacht von Kerbela, im heutigen Irak, erinnert, bei der im Jahr 680 nach Christus im Aufstand gegen die Umayyaden fast die ganze Führerschaft der Schiiten ums Leben kam. Bis heute ist es unter den Schiiten Tradition, sich selbst zu geißeln und diesen Tag als Trauertag zu begehen.

Süßigkeiten zum neuen Jahr

Das islamische Mondjahr ist elf Tage kürzer als das Sonnenjahr nach gregorianischem Kalender. Das Neujahrsfest ist kein richtiger Feiertag, doch gedenkt man seiner trotzdem in besonderer Weise. In vielen Moscheen gibt es besondere Lehreinheiten, in den Häusern werden viele Süßigkeiten angeboten wie zum Beispiel Muschabbak. Das geflochtene rotgelbe Zuckerwerk gibt es sonst nur am Prophetengeburtstag und zur Nachtreise zu kaufen. In der arabischen Sprache sind die Wochentage nach ihrer Zahl benannt, der Sonntag ist der erste Tag der Woche und wird dementsprechend als „erster Tag“, der Montag als „zweiter Tag“, der Dienstag als „dritter Tag“ bezeichnet. Einzig der Freitag bildet eine Ausnahme und wird als jawm al-dschum’a, als „Tag der Versammlung“, bezeichnet. An diesem Tag treffen sich Muslime zum Freitagsgebet, das möglichst gemeinschaftlich in der Moschee verrichtet werden soll. (mh)

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