Dahlan hatte am 26. Juli nach drei Monaten seinen Rücktritt als Abbas‘ Berater erklärt. Als Anlass nannte er gesundheitliche Probleme und persönliche Gründe. Der Fatah-Politiker wurde nach einer Operation an den Knien in Serbien und Deutschland behandelt. „Dahlan ist bei guter Gesundheit und wird zu seinen Pflichten und seinem normalen Leben zurückkehren können“, so die Mitteilung über seine Rückkehr weiter.
Nach dem Rücktritt verlautete aus Quellen in der Autonomiebehörde, der eigentliche Grund für den Schritt liege in der Niederlage der Fatah gegen die Hamas im Gazastreifen. Dahlan war von vielen dafür verantwortlich gemacht worden, dass die Hamas im Juni mit Gewalt die Macht in dem Gebiet an sich reißen konnte. Ein Regierungskomitee habe ihn deshalb zum Rücktritt aufgefordert.
Die „Jerusalem Post“ berichtet unter Berufung auf Quellen aus Dahlans Umgebung, der Abgeordnete habe nicht vor, in sein Büro im Gazastreifen zurückzukehren. Der Grund seien Drohungen der Hamas gegen ihn. Ein Führer der Terrorgruppe, Mahmud Sahar, sagte in der vergangenen Woche, seine Bewegung werde Dahlan unter keinen Umständen in den Gazastreifen kommen lassen. Hamas-Vertreter beschuldigen ihn der Verschwörung mit Israel und den USA, um ihre Regierung zu stürzen.
Dahlans Rückkehr ins Palästinensergebiet fällt mit einer Auseinandersetzung innerhalb seiner Fatah zusammen. Dabei geht es um die Notwendigkeit einer Parteireform und darum, ob der Weg für Führer der jungen Garde freigemacht werden soll, so dass sie mehr Einfluss bei Entscheidungen erhalten. Infolge des Hamas-Putsches im Gazastreifen stehen Abbas und die langjährigen Fatah-Verantwortlichen unter besonderem Druck, schreibt die „Jerusalem Post“.
