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Dämpfer für „Friedensplan“: Saudis wollen kein Treffen mit Israel

RIAD (inn) – War die Saudi-Intitiative nur ein Bluff? Die Hoffnungen des Westens auf eine Umsetzung des arabischen Friedensplanes für den Nahen Osten haben am Dienstag einen empfindlichen Dämpfer erhalten – und zwar von Saudi Arabien selbst.

Die regierungsamtliche Tageszeitung „Al-Watan“ in Riad schreibt am Dienstag in einem Leitartikel, es werde keine offiziellen Gespräche zwischen Vertretern Saudi Arabiens und Israels über eine Friedenspolitik nach dem Motto „Land für Frieden“ geben. Ein Treffen sei erst nach einer Einigung zwischen Israel und den Palästinensern möglich, heißt es in dem Beitrag.

Das Gipfeltreffen der Arabischen Liga Ende März in Beirut werde über das weitere Schicksal der Friedensinitiative beraten und entscheiden, schreibt die Zeitung.

Der saudische Kronprinz Abdullah ibn-Abdul Aziz al-Saud hatte zuvor in einem Interview mit der amerikanischen Tageszeitung „New York Times“ mit einem überraschenden Friedensplan für Aufsehen gesorgt. Demnach solle sich Israel auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 zurückziehen. Im Gegenzug würden die arabischen Staaten Israels Existenz anerkennen und für die Sicherheit des Staates garantieren.

Israels Staatspräsident Moshe Katzav hatte sich daraufhin am Montag bereit erklärt, kurzfristig nach Saudi Arabien zu reisen. Gleichzeitig hatte er den Kronprinzen nach Jerusalem eingeladen. Premierminister Ariel Sharon hatte die Vereinigten Staaten gebeten, einen Kontakt zwischen seiner Regierung und den Saudis herzustellen.

Dazu wird es nun voraussichtlich nicht kommen, was die Hoffnungen auf eine Lösung des Nahostkonfliktes dämpft. Politische Beobachter sehen nun die Warnungen vor der saudi-arabischen Offerte bestätigt. Unter anderem der außenpolitische Berater des in Israel regierenden Likud-Blockes, Botschafter Salman Shoval, hatte den Plan des Kronprinzen als einen nicht ernst gemeinten „PR-Gag“ bezeichnet.

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