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Computerspiel zum Nahost-Konflikt

PITTSBURGH (inn) – Amerikanische Studenten haben ein Computerspiel entwickelt, in dem der Spieler versuchen kann, den Nahost-Konflikt zu lösen. Die Simulation ist ein so genanntes „ernstes Spiel“, in dem der Lerneffekt und der Realitätsbezug im Vordergrund stehen.

Der Spieler schlüpft dabei entweder in die Rolle des israelischen Premierministers oder in die des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Er muss entscheiden, wie er auf Gewaltakte der jeweils anderen Seite reagiert. Außerdem muss er mit bis zu acht anderen politischen Führern kooperieren, mit der internationalen Gemeinschaft kommunizieren und Umfragen im Auge behalten. Die UNO sowie Nachbarländer wie Ägypten müssen dabei ebenso berücksichtig werden wie die jüdischen Siedler oder die radikalen palästinensischen Gruppen.

Die Initiatoren des Projektes sind Asi Burak und Eric Brown, Studenten der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, Pennsylvania. Burak ist 34 Jahre alt und diente als Offizier im israelischen Nachrichtendienst. Brown ist ein 29-jähriger Spiele-Entwickler mit einem Abschluss in Malerei. Bei der mehr als ein Jahr dauernden Entwicklung des Spiels stand ihnen die Historikern Laurie Eisenberg von der Carnegie Mellon Universität zur Seite; sie ist Expertin für den Nahost-Konflikt. Außerdem befragten sie Studenten der Carnegie Mellon Universität in Qatar nach Verbesserungsvorschlägen. Herausgekommen ist „PeaceMaker“, das Spiel zum Nahost-Konflikt.

Soll Israel nach einem Selbstmordanschlag den Verantwortlichen mit einer Rakete antworten? Oder bringt dies nur noch mehr Gewalt mit sich? Der Spieler wird mit den komplexen Zusammenhängen des Konfliktes konfrontiert.

Friedensspiel statt Kriegsspiel

Burak und Brown gründeten die Firma „ImpactGames“, die „PeaceMaker“ auf den Markt bringen soll. Es zählt zu einer Klasse von so genannten „ernsten Spielen“, bei denen die Spielaufgabe in der Lösung von Konflikten aus der realen Welt besteht. Die US-Armee benutzt derartige Spiele bereits seit einigen Jahren, um ihre Soldaten zu schulen. In das Spiel fließen Meldungen aus der realen Welt mit ein, um einen deutlichen Bezug zur realen Welt herzustellen, erläutern die Programmierer.

„Wir stellten uns der Herausforderung, ein Friedensspiel zu entwickeln“, sagt Burak gegenüber der Nachrichtenagentur AP. „Es gibt so viele Kriegsspiele. Da ist Platz für ein einziges kleines Friedensspiel.“ Die Hauptzielgruppe sind laut den Programmierern „Israelis, Palästinenser und junge Leute auf der ganzen Welt“. Das Spiel sei geeignet, um in Schulen und Universitäten den Nahost-Konflikt zu untersuchen. Die Simulation erlaube es, „Was-wäre-wenn-Szenarien“ durchzuspielen und den Konflikt auch einmal von der anderen Seite aus zu betrachten.

Mehr Informationen finden Sie unter http://www.etc.cmu.edu/projects/peacemaker.

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