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Computer: in Israel gestohlen, an Palästinenser verkauft

JERUSALEM (inn) – Eine Welle von Computerdiebstählen macht den Schulen in ganz Israel zu schaffen. Erkenntnissen der Polizei zufolge werden die meisten dieser Rechner in den palästinensischen Autonomiegebieten weiterverkauft.

Einem Bericht der Zeitung „Yediot Ahronot“ zufolge sind – ähnlich wie bei Autodiebstählen – Mittelsmänner für den Transport über die „grüne Linie“ zuständig. Anschließend werden alle hebräischen Inhalte von der Festplatte gelöscht. Die Polizei, die mittlerweile von einer „Seuche“ spricht, weiß zumindest von einem entsprechenden Labor in der Autonomiestadt Ramallah.

Betroffen ist vor allem das Zentrum des Landes. Nach Einschätzung der Polizei ist jeder zweite Computer aus den dortigen Schulen entwendet worden. Jährlich verschwinden Zehntausende von Rechnern im Wert von umgerechnet je 1.600 Euro aus den Lehranstalten. In den Autonomiegebieten werden sie allerdings nur für rund 500 Euro verkauft. Manchmal werden die Computer vorbestellt. Die Polizei geht davon aus, daß 80 Prozent der Rechner in den palästinensischen Gebieten ursprünglich in Israel gestohlen wurden.

Manchmal dienen diese Computer auch als Versteck für Sprengsätze. Vor ungefähr einem halben Jahr wurden in Samaria zwei Palästinenser mit gestohlenen Rechnern gefaßt, die eine große Menge Sprengstoff enthielten. Die beiden waren auf dem Weg zu einem Terroranschlag in Israel.

In der vergangenen Woche entdeckten israelische Sicherheitskräfte in der palästinensischen Ortschaft Aqraba südöstlich der Autonomiestadt Nablus sieben Computer, die aus einem Gymnasium in Eilat entwendet worden waren. Die hebräischen Inhalte waren bereits gelöscht und durch arabische Informationen ersetzt. Allerdings klebten die Lizenznummern noch auf den Geräten, so daß sie eindeutig identifiziert werden konnten.

Die Polizei schlägt Israelis vor, ihre Rechner mit einem Aufkleber oder einer Gravur an einer verborgenen Stelle zu kennzeichnen, damit die Fahnder sie im Falle eines Diebstahls zuordnen und zurückbringen können. In letzter Zeit gab es mehrere Razzien gegen die Computerhändler. Polizeiangaben zufolge befinden sich in ihren Lagern Dutzende beschlagnahmte Rechner, deren Besitzer nicht klar feststeht.

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