Bislang ist unklar, ob Israel den einseitig ausgerufenen zehnmonatigen Siedlungsbaustopp verlängern wird. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte in den vergangenen Tagen einen teilweisen Baustopp in Aussicht gestellt. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hatte jedoch mit dem Abbruch der Verhandlungen gedroht, falls Israel seine Siedlungsbauaktivitäten nicht komplett einstelle.
Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ erinnerte Clinton daran, dass die Palästinenser mit dem einseitigen Siedlungsbaustopp zunächst nicht zufrieden waren. „Es war eine beispiellose Entscheidung einer israelischen Regierung und jetzt wird uns gesagt, dass die Verhandlungen nicht weitergeführt werden könnten, solange etwas nicht fortgesetzt wird, das als unzureichend angesehen wurde.“ Sie glaube, dass es viele Wege gebe, die ans Ziel führten, sagte die US-Außenministerin weiter. Bei den Verhandlungen gehe es um eine Einigung über Kernfragen wie Grenzen und Gebiete. Wenn dort eine Übereinkunft zustande käme, hätte sich die Debatte um die Siedlungen erledigt, so Clinton.
Der Außenministerin zufolge hätten Netanjahu und Abbas erkannt, dass die Zeit nicht auf ihrer Seite sei. Der israelische Premier habe klargemacht, dass Israel mehreren ernsthaften Herausforderungen im Bereich der Sicherheit gegenüberstehe. Abbas müsse dem palästinensischen Volk beweisen, dass eine Zweistaatenlösung eher durch Verhandlungen herbeigeführt werden könne, als durch Gewalt.
In Scharm el-Scheich will sich Clinton zunächst einzeln mit Netanjahu und Abbas treffen. Im Anschluss ist eine Zusammenkunft zu dritt geplant. Am Mittwoch soll der Dreiergipfel in Jerusalem fortgesetzt werden.