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CIA-Dokument von 1974: „Israel hat Atomwaffen“

WASHINGTON (inn) - Der US-Nachrichtendienst CIA hat 1974 in einem Dokument festgehalten, dass Israel Atomwaffen besitze. Das streng geheime Schriftstück wurde in dieser Woche veröffentlicht - während des Besuches von Präsident George W. Bush in Israel und vor seiner Reise an den Persischen Golf.

Die Israelis hätten „eine kleine Anzahl“ der Waffen „hergestellt und gelagert“, heißt es in dem CIA-Bericht vom August 1974. Zudem wurde der Verdacht geäußert, dass der jüdische Staat Länder wie den Iran und Südafrika mit nuklearem Material, Ausrüstung oder Technologie beliefere. Damals bestanden gute Beziehungen zwischen dem Iran unter dem Schah und Israel.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wurde ein kleiner Teil des Dokuments bereits Anfang 2006 bekannt. Er lag einem Papiers des US-Außenministeriums von 1975 bei, das eine Anfrage zweier Wissenschaftler beantworten sollte.

In beiden Schriftstücken aus den 70er Jahren hielten die amerikanischen Geheimdienste fest: „Israel hat schon Atomwaffen produziert.“ Sie begründeten die Annahme mit der „israelischen Anschaffung von großen Mengen Uran“ und den Bemühungen, den radioaktiven Stoff anzureichern. Außerdem habe Israel viel in die Boden-Boden-Rakete „Jericho“ investiert, „die nukleare Sprengköpfe tragen kann“. Allerdings könne der israelische Atomwaffenbesitz nicht über den letzten Zweifel hinaus bewiesen werden.

Über den Iran heißt es in dem Dokument von 1974: „Es besteht kein Zweifel daran, dass der Schah die Absicht hat, den Iran zu einer Macht zu machen, mit der man rechnen muss. Wenn er in der Mitte der 80er Jahre noch lebt, wenn der Iran eine gut entwickelte Nuklearindustrie und alle Anlagen hat, die für Atomwaffen notwendig sind, und wenn andere Länder bei ihrer Waffenentwicklung Fortschritte gemacht haben, dann haben wir keinen Zweifel, dass der Iran ihrem Beispiel folgen wird.“ Der Schah wurde 1979 abgesetzt und starb ein Jahr später.

Israel macht keine Angaben darüber, ob es Atomwaffen hat. Die einzige Antwort auf entsprechende Fragen lautet: „Wir werden nicht das erste Land sein, das Nuklearwaffen im Nahen Osten einführt.“ Der frühere Mitarbeiter des Reaktors Dimona Mordechai Vanunu hat im Jahr 1986 Informationen über den Reaktor an die Londoner „Sunday Times“ weitergegeben. Hieraus schließen Experten, dass Israel das sechstgrößte Atomwaffenkontingent der Welt besitze. Vanunu wurde später vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entführt und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

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