Etwa 3.000 Demonstranten hatten sich am Sonntagvormittag vor dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem versammelt, um gegen die israelische Regierung zu protestieren. Schüler, Lehrer, Eltern, Christen und Muslime forderten, Kürzungen im christlich-arabischen Schulsystem rückgängig zu machen. Auch mehrere Knessetabgeordnete waren bei der Kundgebung zugegen. Aus Solidarität zu den christlichen Schulen blieben am Montag auch alle arabischen Schulen geschlossen und damit landesweit knapp eine halbe Million Schüler dem Unterricht fern. Die Verantwortlichen wollten ein Zeichen setzen und ihre Solidarität mit den christlichen Schulen bekunden.
Der Protest ist nicht neu. Bereits im Mai hatten Christen für ihre Schulen vor dem Bildungsministerium demonstriert und ein erhöhtes Budget gefordert. Pater Abdel Masih al-Fahim, Direktor des Büros für Christliche Schulen, wies darauf hin, dass in den vergangenen zehn Jahren 45 Prozent des Budgets gestrichen wurden. „Solange wir keine Lösung erreicht haben, werden unsere Schulen geschlossen bleiben.“ Im Jahr 2014 wurde ein Gesetz aufgehoben, das die Belastbarkeitsgrenze für Eltern festgelegt hatte.
Die Christen weisen darauf hin, dass die veränderten Gesetze für alle Schulen im halb-staatlichen Sektor Konsequenzen hätten. Doch im Gegensatz zu den arabischen Schulen stehe vielen jüdischen Schulen ein höheres Budget zur Verfügung.