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Christen und Moslems verurteilen Karikaturen

JERUSALEM (inn) – Arabische Christen und Moslems haben am Donnerstag die Mohammed-Karikaturen scharf verurteilt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem gaben sie Israel eine Mitschuld an der eskalierten Lage.

Wie die unabhängige palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, nahmen an dem Treffen ranghohe Vertreter von Kirchen und Moscheen teil. Darunter waren der Vorsitzende der israelisch-arabischen „Islamischen Bewegung“, Scheich Ra´ed Salah, der Jerusalemer Mufti Ikrima Sabri und der Archimandrit Attallah Hanna von der griechisch-orthodoxen Kirche.

Salah und Hanna beschuldigten „Zionisten“, die Karikaturen zu manipulieren. Dadurch wollten sie das Zusammenstoßen der Zivilisationen zwischen Moslems und westlicher Welt zum Eskalieren bringen. Der Führer der „Islamischen Bewegung“ behauptete, die Chefredakteure der dänischen und norwegischen Zeitungen, in denen die Zeichnungen publiziert wurden, seien Mitglieder der Internationalen Jüdischen Konferenz. Dänemarks Premierminister und der Generalstaatsanwalt hätten die Karikaturen vor der Veröffentlichung persönlich gesehen und für gut befunden.

Die „internationale zionistische Regierung“ stehe hinter der Publikation der Zeichnungen, fügte der griechisch-orthodoxe Vertreter hinzu. Die Abbildungen missbrauchten nicht nur Moslems, sondern alle spirituellen Menschen aus der ganzen Welt. Ein Dialog zwischen Religionen und Zivilisationen sei notwendig. „Wir wollen keine Auseinandersetzungen, sondern Kooperation untereinander.“

Mufti Sabri nannte den Starrsinn des dänischen Premiers als Grund für die Proteste gegen die Karikaturen. Schließlich habe er sich geweigert, um Entschuldigung zu bitten.

Die Teilnehmer des Treffens verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, die international veröffentlicht werden soll. Bei „Ma´an“ findet sich eine Zusammenfassung der sechs Punkte:

„Nachdem europäische Zeitungen Karikaturen veröffentlicht haben, die den Propheten Mohammed missbrauchen, haben wir dieses Treffen zwischen Christen und Moslems abgehalten. Wir erklären in unserem Namen:

1. Dieser Versuch, den Propheten Mohammed zu missbrauchen, ist ein Versuch, alle Propheten, einschließlich Jesus, zu missbrauchen.

2. Wie die Moscheen und ihre Repräsentanten in Jerusalem und seiner Umgebung die Karikaturen verurteilen, tun es auch die Kirchen in Jerusalem und seiner Umgebung.

3. Wir rufen die dänische Regierung, die Zeitung und ihre Unterstützer, einschließlich der israelischen Medien, auf, sich unverzüglich zu entschuldigen.

4. Wir verurteilen vehement die israelische Aggression und den Versuch, den Propheten Mohammed zu missbrauchen.

5. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, ein Gesetz zu erlassen, das jede private oder offizielle Person daran hindert, irgendeinen Propheten zu missbrauchen.

6. Wir versichern der Welt, dass wir hier in Palästina versammelt sind – Christen und Moslems -, um Respekt füreinander zu zeigen. Wir rufen die ganze Welt auf, von unserer Zusammenarbeit zu lernen.“

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