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Christen trauern um Juri Stern

JERUSALEM (inn) – Der Tod des israelischen Abgeordneten Juri Stern hat auch bei Christen Trauer hervorgerufen. Vertreter der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) würdigten den Verstorbenen als Pionier für wärmere israelisch-christliche Beziehungen.

„In unseren Herzen wird er immer als freundlicher, selbstloser Meister der historischen Vertiefung der christlich-jüdischen Beziehungen unserer Zeit in Erinnerung bleiben“, sagte ICEJ-Geschäftsführer Malcolm Hedding. „Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem war mehr als zwei Jahrzehnte lang eng mit Dr. Stern verbunden. Dadurch konnte sie seine aufrichtige Offenheit für Christen wertschätzen, lange bevor er seine Vision verwirklichte und ein Forum im israelischen Parlament schuf, das Beziehungen zur christlichen Welt knüpfen sollte.“

Er fügte hinzu: „Juri besaß eine seltene Kombination von Zuvorkommenheit, Ehrlichkeit, Intellekt und Voraussicht.“ Dies habe ihn dafür qualifiziert, ein führender Pionier der neuen Beziehungen zwischen Israel und seinen christlichen Freunden weltweit zu sein. „Trotz seines langwierigen Kampfes gegen den Krebs arbeitete Juri weiter unermüdlich im Interesse Israels daran, die Beziehungen mit Christen zu stärken. Dabei verwendete er keinen Gedanken auf sich selbst. Seine Ausdauer und sein Opfer waren wirklich inspirierend. Dasselbe gilt für seine Fähigkeit, die gewaltigsten Herausforderungen unserer Zeit zu identifizieren und anzusprechen.“

„Israel hat einen Helden verloren“

Ein weiterer Mitarbeiter der christlichen Botschaft, Jim Schutz, schreibt in der israelischen Tageszeitung „Jediot Aharonot“: „Heute hat Israel einen echten Helden und einen Mann mit einem außerordentlichen Charakter verloren.“ Der Autor war einst Leiter der Abteilung für Sowjetjuden in der ICEJ. Er fügt hinzu: „Die Bewegung der sowjetischen Juden wurde in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts dafür bekannt, dass sie Juden und Christen in bemerkenswerten, lebensverändernden Wegen zusammenbrachte. Juri war einer der frühen Führer, die dazu beitrugen. Er lernte durch Erfahrung, seinen christlichen Mitarbeitern zu vertrauen und sie zu schätzen. Im Gegenzug wurden sie tief beeindruckt von seinem großen Herzen, seiner Hingabe und moralischen Klarheit.“

Stern, der 1981 von Moskau nach Israel einwanderte, habe erkannt, „dass die Wiederherstellung Israels nicht nur für das jüdische Volk von großer Bedeutung ist“, so Schutz. „Das gilt auch für alle Nationen der Welt, wie es die jüdischen Propheten vorhergesagt haben.“ Mehrfach habe er bei der Feier des Laubhüttenfestes gesprochen, die jedes Jahr von der ICEJ organisiert wird. „Immer forderte er Christen heraus und inspirierte sie dazu, in einer mehrheitlich feindlichen Welt für Israel einzutreten.“

„Einfühlsame Worte bei christlicher Bestattung“

Schutz traf den israelischen Abgeordneten auch im Jahr 2004 bei der Beisetzung eines äthiopischen Christen, der bei einem Selbstmordanschlag ums Leben gekommen war. „Als Vertreter des Staates Israel sprach Juri sehr einfühlsam und mitfühlend zu den Hunderten Trauergästen, die sich versammelt hatten“, berichtet er in dem Artikel. „Ich war nicht überrascht, damals von Juri zu hören, dass er erst wenige Wochen zuvor die Gründung des Knesset-Komitees für christliche Freunde angestoßen hatte. Dieses sollte gegenseitiges Verständnis und eine Zusammenarbeit zwischen dem Staat Israel und Christen weltweit entwickeln.“ Das Komitee hat am 9. Januar sein dreijähriges Bestehen gefeiert.

Weiter heißt es in dem Nachruf: „Es ist immer sehr traurig und tragisch, einen solchen Führer und Mann von Charakter in seinen besten Jahren zu verlieren. Zahlreiche Christen, auch ich und unsere Botschaftsmitarbeiter, haben eifrig für Juris Genesung vom Krebs gebetet. Dennoch wird es eine große Ehre sein, alles uns Mögliche zu tun, um auf seiner Vision aufzubauen, nach der Juden und Christen in Liebe und gegenseitigem Respekt zusammengebracht werden – um Israels willen.“

Stern war am Dienstag seiner Krebserkrankung erlegen. Am 29. März wäre er 58 Jahre alt geworden.

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