ASCHDOD (inn) – In der kleinen Stadt Kirjat Malachi, südöstlich von Aschdod am Mittelmeer, ereignen sich dieser Tage chaotische Szenen. Am Donnerstag sperrten wütende Angestellte der Stadtverwaltung den Bürgermeister für mehrere Stunden in seinem Büro ein.
Der Grund: Seit sechs Monaten hatten die Angestellten keine Gehälter mehr erhalten.
Der Bürgermeister, Motti Malka, wurde zwar nach einigen Stunden freigelassen, die Angestellten blieben jedoch. Sie kündigten an, jeden Tag und jede Nacht in der Stadtverwaltung zu verbringen – so lange, bis sie ihr Geld bekämen. Die Arbeit dort ist vollständig zum Erliegen gekommen.
„Es ist wie ein Krieg“, sagte der örtliche Vorsitzende der Israelischen Gewerkschaft Histadrut, Avraham Asulaj.
Noch am Donnerstag erhielten die Angestellten ein Monatsgehalt – ein weiteres soll in der nächsten Woche gezahlt werden.
Das israelische Innenministerium hatte rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollten die bedürftigsten Mitarbeiter bezahlt werden.
Bereits am Mittwoch hatten Mitarbeiter der Stadt und ihre Unterstützer eine Straße versperrt, die nach Kirjat Malachi führt. Erst die Polizei vertrieb die mehr als 200 Demonstranten.
Die Stadt ist mit rund 25 Millionen Euro verschuldet.
Asulaj machte den früheren Bürgermeister der Stadt, Lior Katsav, für die miserable Lage verantwortlich. Er forderte eine Untersuchung, die klären soll, „wohin all das Geld in den vergangenen fünf Jahren verschwunden ist“.