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Chaos in Gaza: Hamas-Führer beschuldigt Israel, die Araber und die Welt

DAMASKUS (inn) – An den gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern der Hamas und der Fatah sind Israel, die Internationale Gemeinschaft und die arabischen Länder schuld. Diese Ansicht vertritt der stellvertretende Chef des politischen Büros der Hamas, Mussa Abu Marsuk.

Bei Kämpfen zwischen beiden Gruppen starben an vier Tagen mittlerweile 41 Palästinenser, die meisten von ihnen gehören der Fatah des Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, an. Am Mittwoch hatten Bewaffnete der Hamas das Haus eines ranghohen Fatah-Beamten in Gaza-Stadt gestürmt. Sie erschossen fünf Leibwächter.

„Der internationalen Gemeinschaft und den arabischen Ländern lastet ein Teil der Verantwortung für die derzeitigen Ereignisse auf, wegen ihrer Haltung zur nationalen Einheitsregierung“, sagte Abu Amrsuk laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Associated Press“ am Mittwoch in Damaskus. „Die weiterhin bestehende finanzielle und politische Belagerung hat die Umstände in diese kochende Spannung gebracht.“

Der Hamas-Führer beschuldigte auch Israel und kritisierte die arabische Gleichgültigkeit angesichts der Wirtschaftssanktionen. „Hinter all diesen Ereignissen stecken die Israelis.“ Er fügte hinzu: „Es ist unlogisch, dass die Araber untätig bleiben und sich die palästinensische Situation ansehen, während sie droht zu explodieren.“

Abu Marsuk hob besonders den Hohen Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union und Generalsekretär des Rates der EU, Javier Solana, hervor: „Er war einer der Haupt-Anstifter für die derzeitigen Ereignisse, denn er fährt mit der Belagerung des palästinensischen Volkes fort, und er hat die palästinensischen Wahlen boykottiert.“

Solana hatte bereits am Dienstag Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen für die innerpalästinensischen Kämpfe das Embargo für Hilfsgüter schuld sein soll, das die EU und andere Geberländer wie die USA gegen die palästinensische Regierung ausgesprochen hatten. Die Länder haben die Hilfszahlungen an die Palästinenser eingestellt, nachdem die militante Hamas in die Regierungsverantwortung gewählt worden war. Gründe für den Boykott sind die Forderung der Hamas, Israel zu zerstören, und die Weigerung, der Gewalt abzuschwören. Zudem erkennt die Hamas bisherige Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern nicht an.

Abu Marsuk schloss unterdessen die Möglichkeit eines palästinensischen Bürgerkrieges nicht aus. Allerdings würden dies „alle palästinensischen Parteien“ ablehnen.

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