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Chaos bei eintägiger Streik-Pause

TEL AVIV (inn) – Tausende Bürger haben am Sonntag die Grundbuchämter Israels überfüllt, die für einen Tag den landesweiten Streik unterbrochen hatten. Um ihre Formalitäten mit Grundstücksrechten zu klären, mußten die Menschen mehrere Stunden im Chaos der Büros warten.

Das Grundbuchamt in Tel Aviv öffnete, wie 20 andere staatliche Büros, am Sonntag die Schalter und unterbrach damit den inzwischen 77 Tage währenden Streik. Diese Chance nutzten mehrere Tausend Bürger, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Viele der Bürger warteten schon seit 5 Uhr morgens vor den Toren der Büros. „Am schlimmsten war es unten, direkt an den Aufzügen“, sagt ein Anwalt, der dreieinhalb Stunden warten mußte. „Die Leute schrien und versuchten, sich in die Aufzüge zu quetschen, die zu den Büros fuhren. Es war verrückt; so als wenn jemand im Obergeschoß Gold verteilt hätte.“

Die Angestellten mußten viele Nummern vergeben. „Ich habe meine bei jemandem für (umgerechnet) zwei Euro gekauft. Da hatte ich schon zwei Stunden Wartezeit hinter mir“, sagt ein 18jähriger. „Es gibt nichts zu essen oder zu trinken hier. Und wenn du hinausgehst und etwas kaufst, lassen sie dich nicht wieder herein“, fügt er hinzu.

Ein Angestellter des Büros rechtfertigt den Streik: „Vergangenen Monat haben sie mir (umgerechnet) 37 Euro bezahlt. Daran ist Herr Bibi (Finanzminister Benjamin Netanjahu) schuld. Er will die Zahl der Beamten in diesem Land kürzen von 60.000 auf 15.000. Also streiken wir, bis eine Seite nachgibt. Und das werden nicht wir sein.“

Das Grundbuchamt erteilt Genehmigungen zum Kauf oder Verkauf von Grundstücken. Dieses Amt wird wie in den Zeiten des ottomanischen Rechts zur Zeit der türkischen Herrschaft „Tabu“ genannt.

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