CDU-Chefin Merkel: „Im Nahost-Konflikt zu stark auf Arafat gesetzt“

BERLIN (inn) – Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat Deutschland und die Europäische Union (EU) kritisiert, im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern in der Vergangenheit zu stark auf Jasser Arafat gesetzt zu haben. Das sagte Merkel am Wochenende beim Europäisch-Israelischen Dialog des Axel Springer-Verlages in Berlin.

Auch die EU sei im Hinblick auf die Bewertung des Nahost-Konfliktes gespalten. „Die Beileidsbekundungen europäischer Politiker nach dem Tod Jasser Arafats haben gezeigt, wie unterschiedlich der Palästinenserführer in der EU bewertet wurde“, so die CDU-Vorsitzende.

Merkel: Lob für Gaza-Rückzug

Merkel forderte die Europäer dazu auf, sich in Fragen des Nahost-Konfliktes nicht allein auf „theoretische Konzepte“ zu verlassen, wie dies in der Vergangenheit der Fall gewesen sei. „Wir müssen auch auf die Kräfte in der Region, insbesondere Israel, hören und die Nahost-Politik flexibler gestalten“, sagte die CDU-Chefin.

Die geplante Räumung aller israelischer Siedlungen aus dem Gazastreifen bezeichnete Merkel als „mutigen Schritt“. „Wir sehen in Deutschland, wie schwer es ist, tiefgreifende Reformen durchzusetzen. Die Räumung des Gazastreifens von allen israelischen Siedlungen ist eine ungleich schwerere Reform“, sagte Merkel.

Bereits zum sechsten Mal veranstaltete der Axel Springer Verlag und der „Club of Three“ am vergangenen Wochenende den Europäisch-Israelischen Dialog. Im Berliner Verlagshaus trafen sich hochrangige Vertreter aus Israel, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA, um über aktuelle Fragen der europäisch-israelischen Beziehungen und den Friedensprozess im Nahen Osten zu diskutieren.

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