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Cassandra Wilson sagt kurzfristig Konzert in Israel ab

HOLON (inn) - Die US-amerikanische Jazz-Sängerin Cassandra Wilson reiht sich in die Reihe der Israel boykottierenden Künstler ein. Kurzfristig sagte sie ein Konzert ab, das am heutigen Mittwoch in Holon stattfinden sollte.

Wilsons Auftritt sollte im Rahmen eines internationalen Frauen-Festivals erfolgen. Am Dienstagmorgen sagte die Künstlerin ab – Monate nach Unterzeichnung ihres Vertrages für das Konzert in Israel.

Laut dem Direktor des Theaters in Holon, Guy Telem, hatte Wilson erst kurz zuvor die volle Gage für ihr Erscheinen erhalten. Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet, hatte Telem noch am Dienstag mit der zweifachen Grammy-Gewinnerin telefoniert und versucht, sie davon zu überzeugen, doch nach Israel zu kommen. "Ihre erste Erklärung war, dass sie über Israels Absichten gelesen hat, den Iran anzugreifen, sie hatte daher Angst um ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Leute", so Telem. Er habe sie aufgefordert, sich bei den offiziellen Behörden in Israel und den USA darüber zu informieren, ob es Reisewarnungen für Israel gebe, anstatt sich auf die Medien zu verlassen.

Wilson habe später eingeräumt, ihre Absage rühre von dem Bedürfnis her, die palästinensischen Rechte zu unterstützen. Auf die Frage, ob sie die Palästinenser auch schon unterstützt habe, bevor sie von pro-palästinensischen Aktivisten zur Absage aufgefordert wurde, habe die Sängerin keine Antwort gehabt.

Knessetkomitee prüft Entschädigungen für Veranstalter

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Künstler ihre Auftritte in Israel aus politischen Gründen abgesagt. Das Knessetkomitee für Bildung, Kultur und Sport hat sich aus diesem Anlass zu Beginn des Monats getroffen. Ein spezielles Unterkomitee wurde eingerichtet, um zu prüfen, wie israelische Veranstalter in solchen Fällen entschädigt werden könnten.

Laut "Ha´aretz" setzen sich viele Künstler erst nach Unterzeichnung ihres Vertrages mit der politischen Situation auseinander. Die Veranstalter wollen nun entsprechende Klauseln aufnehmen, bei denen der Künstler versichern muss, dass er sich über möglicherweise auftretenden politischen Druck bewusst ist.

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