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Carter fordert Freilassung von Spion Pollard

WASHINGTON (inn) – Der frühere US-Präsident Jimmy Carter hat sich für die Freilassung des in den USA inhaftierten Agenten Jonathan Pollard eingesetzt. Der Israeli sitzt wegen Spionage seit mehr als 28 Jahre in einem amerikanischen Gefängnis.
Gilt als scharfer Kritiker Israels: Ex-Präsident Jimmy Carter

Carter gehört seit dem Wochenende zu den amerikanischen Würdenträgern, die sich für die Freilassung des Agenten Pollard aussprechen – neben den ehemaligen US-Außenministern George Schultz und Henry Kissinger. Die Freilassung ist gerüchteweise Teil der Friedensverhandlungen im Nahen Osten (Israelnetz berichtete). Sie gehöre zu einem Deal des amerikanischen Außenministers John Kerry. Damit Pollard frei komme, müsse Israel dieser Vereinbarung komplett Folge leisten.
„Wenn die Israelis John Kerrys Angebot akzeptieren würden, wenn Pollard freigelassen wird, würde ich Ja sagen, [zu Pollards Freiheit]“, sagte der ehemalige Präsident gegenüber der amerikanischen Politiknachrichtenseite politico.com. „Aber dies würde ich als einen absoluten Tausch und eine bestimmte Sache fassen, nicht nur als einen Faktor.“
Weder Kerry noch der Sprecher des Weißen Hauses, James Carney, hatten angemerkt, dass die Freilassung Pollards Teil der Friedensgespräche ist, meldet politico.com. Carney sagte am Donnerstag während einer Pressekonferenz: „Das Thema Jonathan Pollard und seine Verfügung ist ein Punkt, den israelische Offizielle häufig zur Sprache bringen. Alles was ich sagen kann ist, dass der Präsident keine Entscheidung getroffen hat, Herrn Pollard freizulassen und dass er weiterhin seine Strafe für Spionage verbüßt.“
Die Details einer potenziellen Vereinbarung sind nach wie vor unter Verschluss. Seit kurzer Zeit kursieren jedoch Gerüchte um die Freilassung Pollards. Offenbar hatte Kerry während eines Kurzbesuches Ende März in Jerusalem mit Netanjahu vereinbart, dass Pollard noch vor dem Pessach-Fest freikommen werde. Dieses beginnt am Abend des 14. April. Pollard erklärte unterdessen im Gefängnis, dass er sich weigere, im Tausch für „palästinensische Terroristen“ freizukommen.

Carter: Geduld ist die schlauste Lösung

Carter betonte zudem, dass Geduld möglicherweise die schlauste Lösung in Bezug auf Pollard sei, da dieser bei guter Führung im November des kommenden Jahres entlassen werden könnte – nach genau 30 Jahren Haft. Der jüdisch-amerikanische Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine, Pollard, war 1985 unter dem Vorwurf verhaftet worden, militärische Geheimnisse an Israel weitergegeben zu haben. Er ist zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. 1998 hatte Israel offiziell eingeräumt, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe. Pollard hatte dies im Prozess bereits gestanden.
Der mittlerweile 60-jährige Pollard war am 21. November 1985 verhaftet worden, nachdem ihn Sicherheitsbeamte der israelischen Botschaft in Washington zum Verlassen des Geländes aufgefordert hatten. Dorthin war er geflüchtet, als er Agenten der Bundespolizei FBI in einem Auto hinter sich bemerkt hatte.

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