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Bush: „Yad Vashem zeigt, dass das Böse existiert“

JERUSALEM / BETHLEHEM (inn) - US-Präsident George W. Bush hat am Freitagmorgen die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Dabei äußerte er seine Bewunderung für die Menschen, die angesichts des Grauens während der europäischen Judenverfolgung ihren Glauben an Gott bewahrt hätten.

„Ich meine, wenn viele Leute in der Welt an diesen Ort kämen, wäre er eine ernüchternde Erinnerung daran, dass Böses existiert und ein Aufruf, dass wir dem Bösen widerstehen müssen, wenn wir ihm begegnen“, sagte Bush in Yad Vashem. Er wurde auf dem Rundgang unter anderen von seiner Außenministerin Condoleezza Rice, Israels Premier Ehud Olmert und Staatspräsident Schimon Peres begleitet. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Ich war sehr beeindruckt davon, dass Leute angesichts des Schreckens und des Bösen ihren Gott nicht aufgaben“, so Bush. „Dass tapfere Seelen, Junge und Alte, angesichts unaussprechlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit für das einstanden, was sie glaubten.“ Der amerikanische Präsident hatte die Gedenkstätte bereits 1998 als Gouverneur des Bundesstaates Texas besucht.

Treffen mit Netanjahu

Am Donnerstag kam Bush in Jerusalem mit dem israelischen Oppositionsführer Benjamin Netanjahu zusammen. Das Treffen war erst am Vortag vereinbart worden, nachdem der Likud-Vorsitzende dagegen protestiert hatte, dass der US-Präsident „die Stimme des israelischen Volkes“ nicht hören wolle. Der Israeli sagte, dass die aktuellen israelisch-palästinensischen Verhandlungen keinen Erfolg haben könnten. Denn der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, sei schwach. Er sei nur ein „virtueller Partner“, einen wirklichen Partner gebe es auf palästinensischer Seite derzeit nicht.

„Lassen Sie uns realistisch sein“, sagte Netanjahu bei dem Gespräch. „Wir haben experimentiert, wir haben Gebiet übergeben, und allein während Ihres Besuchs sind 20 Raketen hier niedergegangen.“ Er stellte Bush seinen Plan für gemeinsame Industriegebiete an der Linie zwischen Israel und dem Westjordanland vor. Sie sollen die palästinensische Wirtschaft sanieren und die Voraussetzungen für Verhandlungen schaffen.

Netanjahu überreichte Bush eine antike Münze, die in Jerusalem entdeckt wurde. Damit wollte er dem Präsidenten die historische Bedeutung der Stadt für das jüdische Volk nahebringen. Die Münze wurde im dritten Jahr des judäischen Aufstands gegen die Römer geprägt und weist eine hebräische Inschrift auf. „Es ist ein Zeichen unserer tiefen Verbindung. Jerusalem gehört dem jüdischen Volk und wird für immer unter israelischer Herrschaft bleiben“, sagte er.

Pilgerfahrt nach Bethlehem

Bush besuchte auch die Geburtskirche in der Autonomiestadt Bethlehem. In dem Gotteshaus auf dem Krippenplatz sagte er: „Eines Tages, so hoffe ich, wird es als Ergebnis der Gründung eines palästinensischen Staates keine Mauern und Checkpoints mehr geben. Die Menschen werden sich in einem demokratischen Staat frei bewegen können. Das ist die Vision, die stark inspiriert ist durch meinen Glauben, dass es einen Allmächtigen gibt. Und eine Gabe jenes Allmächtigen an jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf der Erde ist Freiheit.“

Der US-Präsident betrat die Basilika durch die kleine „Tür der Demut“. Sie stammt aus dem vierten Jahrhundert und wurde einst niedriger gemacht, damit keine reitenden Plünderer hineingelangen konnten. Bush sagte, es erhebe seine Seele, dass er an dem Ort sei, „wo unser Retter geboren wurde“.

Vor seiner Abreise nach Kuwait besichtigte der Präsident am Freitag heilige Stätten der Christen in Galiläa.

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