Bush und Merkel rechtfertigen Israels Libanon-Einsatz

STRALSUND (inn) – US-Präsident George W. Bush und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben am Donnerstag das militärische Vorgehen Israels im Libanon verteidigt – jedes Land müsse sich gegen terroristische Angriffe wehren, sagte Bush bei seinem Deutschlandbesuch.

Der Präsident sieht die Schuld für die Eskalation der Gewalt in der Region bei der Hisbollah,
deren Kämpfer an der Grenze Überfälle begangen und zwei israelische Soldaten entführt hatten. Auch Syrien müsse zur Rechenschaft gezogen werden, weil es die Hisbollah unterstütze und ihr Unterschlupf gewähre, sagte Bush laut einem Bericht der „Associated Press“.

Bush war am Mittwochabend nach Deutschland gekommen. Er wird anschließend zum G-8-Gipfel nach Russland reisen.

In Bezug auf die am Mittwoch entführten Soldaten sagte Bush: „Die Soldaten müssen zurückgeholt werden. Es ist wirklich traurig, dass Menschen bereit sind, das Leben Unschuldiger zu nehmen, um dafür den (Friedens-)Prozess zu stoppen. Das ist wirklich erbärmlich.“

Seine „größte Sorge“ sei, dass die israelische Militäroffensive die libanesische Regierung unter Premier Fuad Saniora und damit die Demokratie schwächen könnte. „Was auch immer Israel tut, es sollte nicht die Regierung im Libanon schwächen.“ Er mache sich „Sorgen um die sehr zerbrechliche Demokratie dort“. Aber er wiederholte: „Die Menschen müssen sich selbst verteidigen können.“

Merkel forderte von beiden Seiten, sich zurückzunehmen, betonte jedoch, dass nicht beide Seiten dieselbe Schuld treffe. Die Gewalt habe mit der Entführung Gilad Schalits begonnen, sagte sie. Merkel warnte davor, bei dem Konflikt Ursache und Wirkung zu verwechseln. Ausgangspunkt sei die Entführung israelischer Soldaten und das Verhalten der radikal-islamischen Hisbollah-Milizen gewesen.

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