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Bundesverdienstkreuz für Avi Primor

BERLIN (inn) – Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, ist für seine Verdienste um die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel ausgezeichnet worden. Außenminister Joschka Fischer überreichte ihm am Dienstag in Berlin das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik.

Ein weiterer Grund für die Auszeichnung ist Primors Bemühen um die Verständigung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Deutschen, berichtet das „Naumburger Tageblatt“. Der 68jährige Israeli war von 1993 bis 1999 Botschafter in Deutschland gewesen. Während der Feier erinnerte Primor an seine einstigen Vorbehalte gegenüber den Deutschen. Alle Angehörigen seiner aus Frankfurt stammenden Mutter waren von den Nazis ermordet worden. Selbst als Botschafter in Brüssel habe der heutige Vizepräsident der Tel Aviver Universität noch einen großen Bogen um Deutschland gemacht.

Als er trotz dieser negativen Gefühle sein Amt antrat, hoffte er, sich mehr mit der sachlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten als mit der Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen. Doch darin sollte sich der Botschafter täuschen. Er habe festgestellt, daß er noch nicht alles Wesentliche über den Zweiten Weltkrieg wußte. „Ich bin in Israel geboren. Aber er ist Teil unserer Kultur, auch ohne daß ich NS-Uniformen gesehen habe“, so Primor.

In Deutschland lernte er diesen Teil der Geschichte aus der Sicht der Täter kennen. „Die Tatsache, daß die Deutschen ihre Vergangenheit nicht verdrängen, sondern daraus Lehren ziehen, hat mich zutiefst berührt“, sagte der ehemalige Botschafter.

In einem Interview mit Rafael Seligmann, das in der „Frankfurter Neuen Presse“ veröffentlicht wurde, betonte Primor zudem: „Deutschland ist aufgrund seiner verantwortungsbewußten Politik und seines Gewichtes der größte und beste Botschafter Israels in Europa.“

Den Israelis will er deutlich machen, daß Deutschland innerhalb der internationalen Gemeinschaft eine Ausnahme bilde. Denn: „Welche andere Nation gibt es, die Mahnmale ihrer Schuld errichtet?“

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