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Bundesliga: Antisemitische Pöbeleien gegen israelischen Fußballer

KAISERSLAUTERN (inn) - Der israelische Fußball-Bundesligaprofi Itay Shechter ist am Sonntag von einem Fan seines Vereins mit antisemitischen Slogans beschimpft worden. Der Vorfall ereignete sich beim Training des 1. FC Kaiserslautern. Mittlerweile wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

"Wir werden dafür sorgen, dass diese Typen bestraft werden", zitiert das Online-Portal des Nachrichtensenders "n-tv" den Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz. In einer Pressemitteilung hieß es: "Der Verein distanziert sich ausdrücklich von jedweder Form von Rassismus, Diskriminierung oder Antisemitismus."

Wie Klubsprecher Christian Gruber mitteilte, wurde Shechter beim Auslaufen der Mannschaft von einem Zuschauer rassistisch angepöbelt. Etwa 100 Fans waren ins Fritz-Walter-Stadion gekommen, um der Mannschaft einen Tag nach der 0:4-Niederlage in Mainz beim Training zuzuschauen. Unter den Anhängern sei eine Gruppe von fünf Personen gewesen, die durch lautstarke rechtsradikale Parolen aufgefallen sei. Kaiserslautern belegt derzeit den vorletzten Tabellenplatz in der höchsten deutschen Spielklasse.

Nach Grubers Angaben hat Shechter selbst den Vorfall nicht bemerkt. Der Schuldige sei eine einschlägig vorbestrafte Person aus der Hooligan-Szene. Er sei mit einem Stadionverbot belegt. Weil die Verantwortlichen eine Eskalation vermeiden wollten, sei der Verdächtige nicht aus dem Stadion geführt worden. Der FCK alarmierte die Polizei. Zudem sucht er nach Zeugen und hat die anwesenden Fernsehanstalten um Bildmaterial gebeten.

Generalkonsul: "Mehrheit der Fans verurteilt Anfeindungen"

Der Generalkonsul des Staates Israel in München, Tibor Shalev Schlosser, verurteilte die antisemitischen Pöbeleien gegen den Profifußballer auf das Schärfste: "Diese Anfeindungen von Neonazis sind eine Schande für den deutschen Fußball und allgemein für das sportliche Miteinander", heißt es in einer Stellungnahme des Diplomaten. "Ich glaube und hoffe inständig, dass die Verantwortlichen alsbald gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden."

Weiter schreibt Schlosser: "Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Fußballfans das feindliche Verhalten der Neonazis gegen den Spieler Shechter verurteilt und eine schnellstmögliche Aufklärung und Bestrafung der Täter fordert."

Verschnaufpause in Israel

Shechter war im vergangenen Sommer von Hapoel Tel Aviv zum FCK gewechselt. Am Montag flog er nach Israel, obwohl er aufgrund einer Verletzung nicht für das Freundschaftsspiel gegen die Ukraine am Mittwoch nominiert ist. Doch er möchte an der Seite seiner Ehefrau sein, die in diesen Tagen das erste Kind des Paares erwartet. Dies berichtet die "Jerusalem Post".

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