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Bürgerrechtler Konrad Weiß: Der Terror hat das Vertrauen zerstört

BERLIN (inn) – Im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gibt es keine Lösung, solange junge Menschen dazu erzogen werden, ihr Lebensziel im Sterben zu sehen, und der Haß gegen die Juden ihr Denken und Handeln bestimmt – diese Auffassung vertrat der Regisseur, Publizist und Bürgerrechtler Konrad Weiß (Berlin) in einem Beitrag für den „Deutschlandfunk“.

Der anhaltende palästinensische Terror habe das Vertrauen zerstört – auch bei jenen Israelis, „die nichts als Frieden wollen“. „Jedes weitere Selbstmord-Attentat mindert die Bereitschaft zum Gespräch“, sagte Weiß.

Die eigentliche palästinensische Tragödie sei, daß dieses Volk von politischen und religiösen Führern so mißbraucht werde. Weiß: „Selbst Arafat, der vielen im Westen als friedenswillig gilt, feiert vor den eigenen Leuten die Selbstmordattentäter. Ein Opfer im Kampf um Jerusalem entspreche siebzig anderen Opfern, sagte er vor Landsleuten. Mit Allahs Hilfe werde Jerusalem die Hauptstadt des palästinensischen Staates sein. Wem das nicht gefällt, so Arafat weiter, soll das Wasser des Toten Meeres trinken.“

Immer weniger Israelis trauten den Arabern Friedenswillen und Handlungsfähigkeit zu. Die israelische Bedingung, Arafat müsse den Terror unterbinden, bevor man ihn wieder als Verhandlungspartner akzeptiert, sei „allzu verständlich“, sagte Weiß.

Der 1942 im schlesischen Lauban geborene Weiß war 1989/90 Vertreter von „Demokratie Jetzt“ am zentralen Runden Tisch der DDR – später gehörte er für Bündnis 90 der frei gewählten DDR-Volkskammer und dem Deutschen Bundestag an.

Er ist Mitautor der „gemeinsamen Erklärung“ der Volkskammer zu Israel. Das erste demokratisch gewählte DDR-Parlament bekannte sich in einer gemeinsamen Erklärung aller Volkskammer-Fraktionen im April 1990 zur Last der deutschen Geschichte und gestand die Versäumnisse der Vergangenheit ein. Darin heißt es: „Wir bitten die Juden in aller Welt um Verzeihung. Wir bitten das Volk in Israel um Verzeihung für Heuchelei und Feindseligkeit der offiziellen DDR-Politik gegenüber dem Staat Israel und für die Verfolgung und Entwürdigung jüdischer Mitbürger auch nach 1945 in unserem Lande …“

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