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B’Tselem-Karten sollen israelisches Siedlungswachstum zeigen

Die linksgerichtete Organisation B'Tselem hat das interaktive Kartenprojekt „Erobern und teilen“ gestartet. Es soll das Wachstum israelischer Siedlungen im Westjordanland zeigen – und eine dahinter stehende Strategie der Isolierung der Palästinenser.
Die Webseite von der Organisation B'Tselem, die interaktive Karten zur israelischen Siedlungsentwicklung im Westjordanland zeigt, heißt „Erobere und teile“

JERUSALEM (inn) – Die israelische Organisation B’Tselem will das Wachstum israelischer Siedlungen und das Schrumpfen palästinensischer Gemeinschaften im Westjordanland demonstrieren. Dafür hat sie ein Projekt mit interaktiven Karten veröffentlicht. Betitelt ist die Webseite, die mit Hilfe der Agentur „Forensic Architecture“ entstand, mit dem Namen „Erobere und teile“.

In einer Stellungnahme der Organisation heißt es: „Israel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in palästinensischem Raum ausgebreitet, so dass das Gebiet in kleine isolierte Einheiten zerschlagen wurde. Das hält die Palästinenser fern von einander und den Israelis.“ Die interaktiven Karten von B’Tselem sollen visuell darlegen, wie die „Annektion, die Etablierung von Siedlungen, der Bau der Sperranlage, die Unterteilung des Westjordanlandes in die Zonen A, B und C und das Abtrennen des Gazastreifens vom Westjordanland den palästinensischen Raum isoliert haben und dieser sich dadurch leichter kontrollieren lässt“.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 übernahm Israel die Kontrolle über Judäa und Samaria im Westjordanland. In den vergangenen 52 Jahren sind in diesem Gebiet regelmäßig oder sporadisch israelische Siedlungen entstanden. Viele wurden an Stellen errichtet, wo es schon in früherer Zeit jüdische Ansiedlungen gab. Auf der Webseite von B’Tselem kann der Nutzer sich an einem Zahlenstrahl seit 1967 entlanghangeln und erhält die passenden Karten zum Text, der die Maßnahmen der unterschiedlichen israelischen Regierungen darstellen soll. Das Projekt wurde laut der Organisation von der Europäischen Union finanziell gefördert.

B’Tselem-Geschäftsführer: Zukunft nicht auf israelischer Dominanz begründen

„Alle Menschen, die zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer leben, sind von einer einzigen Regierung beherrscht worden – sie wurde von den israelischen Bürgern gewählt, die politische Rechte genießen, die Palästinenser nicht haben“, sagte der B’Tselem-Geschäftsführer Hagai El-Ad im Bezug auf die Besatzung. „Die Zukunft kann nicht auf israelischer Dominanz, Abschottung und Unterdrückung der Palästinenser begründet sein.“

B’Tselem ist eine linksgerichtete Organisation, die sich seit 1989 für die Beendigung der israelischen Besatzung einsetzt. Der Name geht auf die Bibelstelle 1, Mose 1,27 und die Formulierung „zu seinem Bilde“, wie Gott die Menschen schuf, zurück. Die Organisation ist in Israel höchstumstritten, weil sie mit ihren Methoden wie heimlichen Videoaufnahmen laut der Kritiker zum Beispiel israelische Soldaten verunglimpft und gegen die Interessen des jüdischen Staates handelt.

Von: mm

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