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Broschüre für amerikanische Juden: Bush ist Euer Freund

WASHINGTON (inn) – „Präsident George Bush ist ein Freund der jüdischen Gemeinschaft und ein Unterstützer Israels“ – diese Botschaft vermittelt eine Broschüre, die diese Woche an jüdische Vertreter in den USA verschickt wurde. Das Büchlein erläutert, wie sich Bush für die Juden und für Israel engagiert und soll offenbar für mehr Wählerstimmen bei den amerikanischen Juden sorgen.

Die 26 Seiten umfassende Broschüre trägt den Titel „Präsident George W. Bush – Ein Freund der jüdischen Gemeinschaft in Amerika“. Darin wird der Leser über die Beziehung Bushs zu den Juden in Amerika informiert sowie über seinen Kampf gegen Antisemitismus. So weisen die Autoren etwa auf Bushs Stellungnahme zur Rede des ehemaligen malaysischen Premierministers Mahatir Mohammed hin, die als sehr antisemitisch bezeichnet wurde. „Heute wissen Juden in Amerika, dass sie einen standfesten Freund und Beschützer im Oval Office haben“, heißt es laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ im Vorwort.

Außerdem wird der Kampf gegen den Terror der Bush-Administration erläutert. Dabei wird etwa auf Bushs Erklärung hingewiesen, die „Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden“ seien eine Terror-Organisation, und die Unterstützer des Hamas in den USA müssten verhaftet werden.

„Für (PLO-Chef) Jasser Arafat war die Botschaft klar. Obwohl er ein häufiger Gast im Weißen Haus in der vergangenen Amtszeit war, wurde ihm nie ein Treffen mit Präsident Bush zugesagt“, klärt die Broschüre auf. Israels Premier Ariel Scharon hatte Anfang 2002 die USA gebeten, „Arafat völlig zu ignorieren und jeglichen Kontakt zu ihm abzubrechen“.

Das Buch enthält zudem ganzseitige Fotos, die Bush bei verschiedenen jüdischen Veranstaltungen zeigen.

Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 stimmten nur 19 Prozent der Juden in Amerika für Bush.
Seitdem bemühen sich die Republikaner um mehr Stimmen von Juden für die Wahl am 2. November.

Am Ende der Broschüre ist eine Reihe von Zitate von jüdischen Führern aufgelistet, die Bush unterstützen. Einige der Zitierten beschwerten sich, sie hätten nicht ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung ihrer Zitate gegeben, und sie hätten nicht vorgehabt, Bush politisch zu unterstützen.

Die Nationale Jüdische Demokratische Koalition (NJDC) kritisierte das Weiße Haus für die Veröffentlichung des Büchleins. David Harris, stellvertretender Direktor der NJDC, sagte: „(Das Buch) ist völlig unangebracht. Es hätte von einer Kampagne herausgegeben werden sollen, nicht vom Weißen Haus. Es ist offenkundig politisch.“

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