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Britischer Journalist wieder frei

JERUSALEM (inn) – Israel hat den am Donnerstag festgenommenen britischen Journalisten Peter Hounam am Freitag aus der Haft entlassen. Dieser hatte sich in Israel aufgehalten, um für den britischen Sender BBC eine Dokumentation über den israelischen Atomexperten Mordechai Vanunu zu drehen.

Wie Israels Inlandsgeheimdienst Schin Beit bekannt gab, wurden allerdings Videokassetten mit Interviews von Vanunu bereits außer Landes geschmuggelt. Diese wurden offenbar von einem linksgerichteten israelischen Journalisten aufgenommen. Die Videos und Spionageverdacht seien der Hauptgrund für die Festnahme Hounams gewesen.

Nach seiner Freilassung sagte Hounam, Israel solle sich für seine Verhaftung schämen. Er sei mehr als vier Stunden von den Sicherheitskräften verhört worden. Er habe nur zwei Stunden schlafen dürfen und sei in einem „Verlies mit Exkrementen an den Wänden“ festgehalten worden.

Hounam wurde ohne Auflagen freigelassen. Er gab an, das Land noch am heutigen Freitag verlassen zu wollen.

Hounam hatte im Jahr 1986 durch ein Interview mit Vanunu erstmals Details über Israels Atomwaffenprogramm enthüllt. Vanunu war Techniker im israelischen Nuklearzentrum Dimona in der Negev-Wüste. Er hatte der britischen Tageszeitung „Sunday Times“ damals rund 60 Fotos vom Inneren des Atomreaktors zugespielt, die das Blatt veröffentlichte. Nach einem Interview mit Hounam wurde er von Israels Auslandsgeheimdienst Mossad nach Rom gelockt. Dort wurde er festgenommen und nach Israel gebracht. Wegen Spionage und Verrats von Staatsgeheimnissen wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

Unter strengen Auflagen wurde er am 21. April dieses Jahres entlassen.

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