„Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, sondern nach Monaten der Forschung, sorgfältiger Prüfung und schließlich der heutigen Debatte auf der Konferenz“, sagte Christine Eliot, die Verantwortliche für externe Beziehungen der Methodistischen Kirche.
Mit dem Beschluss sei die Kirche unter anderem einem Aufruf des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) aus dem Jahr 2009 gefolgt, mit dem dieser einen internationalen Boykott der Siedlungsprodukte und eine Aufgabe der Siedlungen gefordert hatte. Auch entsprechende Forderungen verschiedener palästinensischer und jüdischer Organisationen weltweit seien dem Beschluss vorangegangen.
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, will die Methodistische Kirche nun ihre Mitglieder in Großbritannien dazu ermutigen, den Boykott zu befolgen.
Der Beschluss führte zu Kritik der jüdischen Gemeinschaft Großbritanniens. In einer Erklärung des Abgeordnetenausschusses der britischen Juden und des „Jewish Leadership Council“ (JLC) heißt es: „Das ist ein sehr trauriger Tag, sowohl für die jüdisch-methodistischen Beziehungen, als auch für jeden, der positives Engagement in der komplexen Angelegenheit der israelisch-palästinensischen Beziehungen sehen möchte.“
David Gifford vom „Internationalen Rat der Christen und Juden“ bemängelte, dass die israelische Sicht der Dinge vor der Abstimmung nicht fair angehört wurde, sondern nur die palästinensische. „Ich war sehr enttäuscht über die dramatische Natur der Debatte, bei der wieder nicht fair auch der Schmerz und die Leiden der Israelis angehört wurden.“ Es bleibe nun abzuwarten, wie sich der Beschluss auf die Beziehungen der Methodistischen Kirche mit anderen Kirchen und der britischen jüdischen Gemeinschaft auswirken werde.