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Britische Gewerkschaft sagt Boykott israelischer Hochschulen ab

LONDON (inn) - Die britische Akademiker-Gewerkschaft für Akademiker "University and College Union" (UCU) hat den geplanten Boykott israelischer Hochschulen abgesagt. Der Grund: Mehrere Mitglieder hatten mit einer Klage gedroht. Das berichtete die Tageszeitung "Jerusalem Post".

Den Boykott hatten Mitglieder der UCU im Mai dieses Jahres auf ihrer jährlichen Konferenz in Manchester beschlossen. Die Gruppierung „Motion 25“ rief zu einer Verbreitung der Ideen der UCU auf, die die Palästinensische Autonomiebehörde besuchen wolle, um „eine breite Diskussion über die Verwendung pädagogischer Verbindungen mit israelischen Hochschulen“ zu fördern.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, sei dies weitestgehend als Boykott-Aufruf verstanden worden. Es habe bei vielen Bedenken darüber ausgelöst, wie es einer Minderheit in einer Gruppierung gelungen sei, die Agenda der Gewerkschaft durch eine „böse politische Agenda“ zu ersetzen.

„Verstoß gegen Kernprinzipien der Hochschulen“

Auf Kritik stieß das Vorhaben bei Vertretern der Universität Oxford. Michael Yudkin, emeritierter Professor für Biochemie, und Denis Noble, emeritierter Professor für Physiologie, verwiesen darauf, dass jeglicher akademischer Boykott gegen die Kernprinzipien der Hochschulen verstoße. Akademiker dürften ihre Mitstudenten auf Grund von Herkunft, Geschlecht, Religion oder anderer personenbezogener Merkmale nicht benachteiligen.

Auch von den Professoren herangezogene Rechtsanwälte bestätigen, dass diese Bewegung gesetzeswidrig sei und im Widerspruch zu den Prinzipien der UCU stehe. „Wir sind froh, dass die Union ihr Vorhaben unterlässt, das das Prinzip der Nicht-Diskriminierung übergangen hätte“, sagte Yudkin.

David Hirsh, Mitarbeiter der „University of London´s Goldsmith College“, fügte hinzu: „Es sind großartige Neuigkeiten, dass sich die Union, die es nun schon seit fünf Jahren gibt, gegen den Boykott israelischer Universitäten entschieden hat. Hingegen ist es weniger großartig, dass der Generalsekretär der Union noch immer ein blindes Auge für den Antisemitismus hat, obwohl er gewarnt wurde – von einer großen Anzahl jüdischer wie auch nicht-jüdischer Mitglieder.“

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