LONDON (inn) – Etwa 75 britische Abgeordnete haben am Mittwoch an einem pro-israelischen Treffen teilgenommen. Dabei ging es vor allem um Unterstützung für die entführten Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev.
Der konservative Parlamentarier Lee Scott sagte anschließend, einige Teilnehmer hätten nicht gewusst, dass die Israelis noch in Geiselhaft sind. Veranstaltet wurde das Treffen durch die zionistische Föderation und die Christlichen Freunde Israels (CFI) im Vereinigten Königreich. Vertreter der Organisationen kamen im Laufe des Tages mit vielen Abgeordneten ins Gespräch über die Entführten und die iranische Bedrohung.
Außerdem gab es eine zentrale Versammlung, bei der jüdische und christliche Parlamentsmitglieder zu Wort kamen. Auch die Ehefrau eines der Soldaten, Karnit Goldwasser, und ihr Vater Omri Avni waren dafür nach London gekommen. Avni wies auf einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Israelis und den arabischen Häftlingen hin, deren Freilassung die Entführer fordern: „Die Welt muss wissen, dass die Häftlinge, die sich in Israel befinden, das Recht haben, mit ihren Familien zu sprechen. Diese wissen, wie es ihren Lieben geht, während wir nichts über den Zustand der Söhne wissen.“
Karnit Goldwasser rief die Teilnehmer auf, weiter Druck auf den syrischen Präsidenten Baschar Assad und seinen libanesischen Amtskollegen Emile Lahud auszuüben. Diese müssten sich für eine Befreiung der Soldaten einsetzen.
Geoffrey Smith von der Organisation CFI überreichte eine Petition mit über 11.000 Unterschriften aus ganz Großbritannien an einen Vertreter des Außenministeriums. Darin wird ebenfalls die Freilassung von Regev und Goldwasser gefordert, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.
Die Labour-Abgeordnete Louise Ellman wies auf eine negative Veränderung der Beziehung zu Israel in ihrem Land hin: „Während der Oslo-Gespräche hatte man das Gefühl, dass etwas Gutes unmittelbar bevorstand. Aber seit das Abkommen an Bedeutung verloren hat, haben Parlamentsmitglieder das Gefühl: wenn sie etwas zugunsten Israels fordern, verlieren sie dadurch an Popularität.“ Dennoch unterschrieben mehr als 100 Parlamentarier einen Antrag, der die sofortige und bedingungslose Befreiung der israelischen Geiseln fordert.
Regev und Goldwasser waren am 12. Juli von der radikal-islamischen Hisbollah verschleppt worden. Dies löste den zweiten Libanon-Krieg aus. Die UN-Resolution 1701 hatte im August festgelegt, dass die Soldaten ohne jegliche Bedingung freikommen müssen.