Auf einem Transparent war Peres neben einer israelischen Flagge zu sehen, auf die ein Hakenkreuz gemalt war. Den Israeli hatten die Demonstranten mit einem Schnurrbart versehen, der dem des nationalsozialistischen Diktators ähnelt. Ein anderes Plakat trug die Aufschrift „Shimon Hitler“. Teilnehmer der Protestkundgebung hatten libanesische und palästinensische Fahnen bei sich. Sie skandierten: „Kriegsverbrecher, geh heim!“
Die Demonstration ereignete sich vor einem Gebäude, in dem Peres auf einer Konferenz brasilianischer Industrieller sprechen sollte. Dort hielt sich der Friedensnobelpreisträger während des Protestes auf.
„Dies ist erst der Anfang“
Einer der Demonstranten sagte der Tageszeitung „Jediot Aharonot“: „Wir sind hier, um dagegen zu protestieren, dass die brasilianische Regierung den Präsidenten des Staates aufnimmt, der Kinder unterdrückt und ermordet. Wir werden zu jeder Veranstaltung kommen, bei der es einen israelischen Vertreter gibt. Wir werden jedem sagen, dass Israel ein Staat ist, der skrupellos unschuldige Kinder tötet. Dies ist erst der Anfang.“
Peres hält sich für sechs Tage mit einer Delegation in Brasilien auf. Anschließend ist ein Besuch in Argentinien geplant. Bei einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva am Mittwoch hatte der Israeli kritisiert, dass am 23. November der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad in das südamerikanische Land kommen soll.
Treffen mit Fußballer Ronaldo
Ebenfalls am Donnerstag traf Peres mit dem weltbekannten brasilianischen Fußballspieler Ronaldo zusammen, der die „ewige“ Torschützenliste bei Weltmeisterschaften anführt. Er lud den Brasilianer zu einem Freundschaftsspiel zwischen israelischen und palästinensischen Kindern in Israel ein, wie die Zeitung „Ha´aretz“ berichtet.
Ronaldo überreichte dem Präsidenten ein signiertes Trikot seiner aktuellen Mannschaft Corinthians Sao Paulo mit seiner Nummer 9. Im Mai 2005 hatte der Spitzensportler Israel anlässlich eines Fußballspiels besucht, das vom „Peres-Zentrum für Frieden“ organisiert worden war.